Eschborn – Die Nachfrage an vegetarischen und veganen Lebensmittelzubereitungen wächst kontinuierlich: Allein von 2021 auf 2022 ist deren Umsatz von 458 Mio. auf 537 Mio. Euro und damit um rund 17 % gestiegen [1]. Dieser Wandel im Sinne der Gesundheit und des Tierwohls treibt längst nicht mehr nur den Food-Sektor voran: Auch im medizinischen Bereich werden Behandlungsalternativen ohne tierische Wirkstoffe immer relevanter. „Dass auch in der Arztpraxis und Apotheke ein vegetarischer Paradigmenwechsel Einzug hält zeigt sich in einer deutlich gestiegenen Nachfrage an unserem vegetarischen Arzneimittel NORTASE®“, erläutert Björn Bradtmöller, Apotheker und Geschäftsführer der REPHA GmbH Biologische Arzneimittel. Das Unternehmen stellt mit NORTASE® effektive Verdauungsenzyme zur Verfügung, die biotechnologisch aus Reispilzkulturen extrahiert und hoch aufgereinigt werden. Die Rizoenzyme sind nicht tierischen Ursprungs und werden zur Behandlung eines körpereigenen Mangels an Verdauungsenzymen im Rahmen einer exokrinen Pankreasinsuffizenz (EPI) eingesetzt. „Nicht nur im Abverkauf äußert sich ein grundlegendes Umdenken“, so der Geschäftsführer weiter. „Auch direkte Patientenanfragen zu unseren vegetarischen Rizoenzymen nehmen laufend zu. Es ist uns ein wichtiges Anliegen, dieses gestiegene Patienteninteresse vollumfänglich zu bedienen.“
Tierische Wirkstoffe gefährden Adhärenz bei Vorbehalten
Rund 43 % der Patienten mit Vorbehalten gegenüber tierischen Produkten würden lieber ganz auf eine Therapie verzichten, als Arzneimittel mit tierischen Stoffen einzunehmen [2]. Die Liste von Substanzen, die vom Tier stammen und häufig von vegetarisch lebenden Patienten mit großen Vorbehalten gesehen werden, ist umfangreich: Heparin zur Thromboseprophylaxe, Chondroitinsulfat zur Förderung des Knorpelaufbaus, Impfstoffe, Omega-3-Fettsäuren aus Fischöl, Vitamin D3 oder Verdauungsenzyme, gewonnen aus der Bauchspeicheldrüse von Mastschweinen. Letzt genanntes Pankreatin kann auch für Nicht-Vegetarier, die etwa aus religiösen Gründen auf Lebensmittel verzichten, die explizit vom Schwein stammen, zum Problem werden. Häufig werden dann Enzyme, die nicht den ideologischen Vorstellungen entsprechen, nicht eingenommen und so der Therapieerfolg, der mit fortbestehenden gastrointestinalen Symptomen und einer Mangelernährung einhergehen kann, gefährdet.
Exokrine Pankreasinsuffizenz: Ideologie-konforme Therapie ein Muss!
Im Gegensatz zu manch anderen tierischen Wirkstoffen gibt es für Vegetarier und bei religiösen Vorbehalten mit Enzymen fungalen Ursprungs eine effektive Alternative zur Reduktion von EPI-bedingten gastrointestinalen Beschwerden wie Steatorrhoe, Meteorismus und Dyspepsie. NORTASE® minimiert die wiederkehrende Symptomatik der exokrinen Pankreasinsuffizienz selbst bei starken Funktionsbeeinträchtigungen. Aufgrund ihrer natürlichen Säurestabilität (pH-Bereich 3 bis 9) [3,4] wirken die Rizoenzyme bereits im Magen [4] und im Duodenum, auch bei einer unphysiologischen Übersäuerung. Die Suche nach Behandlungsalternativen bei tierischen Inhaltsstoffen sei bei Indikationen wie der EPI enorm wichtig, weiß Dr. Petra Sandow, Allgemeinmedizinerin aus Berlin. „Wenn gleich effektive Arzneimittel ohne tierische Wirkstoffe verfügbar sind, spreche ich dies aktiv bei Patienten an. Denn auch Vorbehalte bei medizinischen Behandlungen müssen berücksichtigt werden, um ein eigenmächtiges Absetzen der Medikation zu verhindern.“ Nur so könne ein maximaler Therapieerfolg erzielt und dem Patientenwillen Sorge getragen werden, so die Expertin weiter.
Quellen
[1] https://www.mdr.de/nachrichten/deutschland/wirtschaft/fleischersatz-produkte-vegan-vegetarisch-100.html (letzter Zugriff: 25.01.2024)
[2] Vissamsetti B. et al. Postgraduate Medical Journal 88: 497-798 (2012)
[3] Fieker A. et al. Clin Exp Gastroenterol. 4:55–73 (2011)
[4] Ogawa Tomonari. et al. Diegstion & Absorption 21:12-15 (1998)
NORTASE®
Anwendungsgebiete: Störungen der exokrinen Pankreasfunktion, die mit einer Maldigestion einhergehen. Zusammensetzung: 1 Hartkapsel enthält: Rizolipase (Lipase aus Rhizopus oryzae) entspr. 7.000 FIP-E., Protease aus Aspergillus oryzae mind. 54 FIP-E., Amylase aus Aspergillus oryzae mind. 700 FIP-E.. Sonstige Bestandteile: Hydroxypropylmethylcellulose (HPMC), Lactose-Monohydrat, Magnesiumstearat, Farbstoffe: Titandioxid E 171, Eisen(III)-oxid E 172. Enthält Lactose Gegenanzeigen: Akute Pankreatitis, akuter Schub einer chronischen Pankreatitis, bekannte Überempfindlichkeit gegen Schimmelpilze (Schimmelpilzallergie) oder einen der sonstigen Bestandteile. Nebenwirkungen: Selten: unspezifische Begleiterscheinungen wie Diarrhoe, Übelkeit, Obstipation und Oberbauchbeschwerden sowie allergisch bedingte Atem- und Hautreaktionen nach berufsbedingter Sensibilisierung mit Schimmelpilzenzymen. Pharmazeutischer Unternehmer: Repha GmbH Biologische Arzneimittel, Alt-Godshorn 87, 30855 Langenhagen. Stand 03/21.
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