Berlin – Fünf Millionen Menschen in Deutschland gelten als pflegebedürftig – Tendenz steigend. Wer selbst professionelle Hilfe im Alltag benötigt oder pflegebedürftige Angehörige bei der Suche nach einem Heim oder ambulanten Pflegedienst unterstützt, steht vor vielen Fragen. Erste Anlaufstelle dafür ist die Pflegekasse, bei der die Pflegebedürftigen versichert sind, oder auch die sogenannten Pflegestützpunkte. Zudem betreiben die Ersatzkassen (TK, BARMER, DAK-Gesundheit, KKH, hkk und HEK) seit 2009 das Webportal pflegelotse.de, das Nutzerinnen und Nutzer mit wertvollen Informationen bei der Suche nach einem ambulanten Pflegedienst, einer stationären Pflegeeinrichtung, Angeboten zur Unterstützung im Alltag (Einzel- und Gruppenbetreuung, Hilfe im Haushalt, Entlastungangebote für Pflegende) oder einem häuslichen Betreuungsdienst unterstützt. Auch Pflegestützpunkte in der Nähe lassen sich dort finden. Der Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek) stellt vier wichtige Funktionen vor.
- Heime und Pflegedienste finden und vergleichen
In Deutschland existieren etwa 18.000 ambulante Pflegedienste und 11.600 vollstationäre Pflegeheime. Aber welche gibt es in meiner Umgebung? Wer bietet Leistungen wie Tages- oder Kurzzeitpflege an? Der Pflegelotse zeigt nach Eingabe der Postzeitzahl alle Angebote zum gesuchten Versorgungsbereich in einem bestimmten Umkreis an. Ganz wichtig ist die Frage der Qualität. Seit 2009 geben verpflichtende Qualitätsberichte unter anderem Auskunft über zehn Qualitätsdimensionen in vollstationären Pflegeeinrichtungen, darunter, wie selbständig Bewohnerinnen und Bewohner soziale Kontakte pflegen oder die eigene Körperpflege verrichten oder wie häufig negative Ereignisse wie Dekubitus oder schwere Stürze auftreten. Analog dazu werden ambulante Pflegedienste aktuell in sogenannten Transparenzberichten bewertet. Die Berichte vergeben Schulnoten für die Qualität von pflegerischen Leistungen, Dienstleistung und Organisation und nicht zuletzt für den Eindruck der pflegebedürftigen Menschen selbst von ihrer Betreuung. All diese Informationen sind im Pflegelotsen abrufbar.
Auch über die Kosten sollten sich Ratsuchende gut informieren, denn sie können je nach Pflegeeinrichtung stark variieren. In Pflegeheimen übernehmen die Pflegekassen entsprechend der gesetzlichen Regelung nur Kosten für Pflege, die Kosten für Unterkunft und Verpflegung sowie die sogenannten Investitionskosten müssen von Bewohnenden getragen werden. Daher fallen hier zum Teil hohe Eigenanteile an. Der Pflegelotse enthält detaillierte Informationen über die Kosten jeder einzelnen Pflegeeinrichtung.
- Checklisten: Schritt für Schritt zu einer guten Versorgung
Wer einen Pflegedienst oder ein Heim sucht, muss viele Kriterien im Blick behalten. Neben den in Punkt 1 bereits angesprochenen Themen wie der transparenten Darstellung von Leistungen, Qualität und Kosten spielt beispielsweise auch der persönliche Gesamteindruck eine Rolle. Damit Betroffene den Überblick behalten, enthält der Pflegelotse Checklisten mit Platz zum Abhaken und für eigene Notizen.
- Antworten auf häufige Fragen
Wie werden Pflegegrade errechnet? Was ist der Unterschied zwischen Wegegeld und Fahrtkosten? Zwei Rubriken des Pflegelotsen holen Betroffene mit solchen Anliegen ab: Unter „Fragen und Antworten“ findet sich eine Datenbank, die häufige Fragen beantwortet, und das Glossar erklärt Fachbegriffe aus der Pflegewelt.
- Tipps zum Thema Sepsis oder Hitzeschutz
Jährlich sterben in Deutschland mehr als 85.000 Menschen an Sepsis, umgangssprachlich Blutvergiftung genannt. Pflegebedürftige Menschen sind besonders gefährdet. Auch Hitzewellen machen Pflegebedürftigen überdurchschnittlich zu schaffen: Von den rund 2.700 Menschen, die im Sommer 2023 hitzebedingt verstarben, waren knapp 85 Prozent 75 Jahre oder älter. Bei Pflegebedürftigen kommt hinzu, dass sie häufig nicht selbst auf Hitzerisiken reagieren können. Mehrere Informationsseiten des Pflegelotsen klären schriftlich und mit Videos über solche Gefahren auf und geben Tipps, wie auch besonders gefährdete Menschen gesund bleiben.
Der Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek) ist Interessenvertretung und Dienstleistungsunternehmen aller sechs Ersatzkassen, die zusammen mehr als 28 Millionen Menschen in Deutschland versichern:
– Techniker Krankenkasse (TK), X: @TK_Presse
– BARMER, X: @BARMER_Presse
– DAK-Gesundheit, X: @DAKGesundheit
– KKH Kaufmännische Krankenkasse, X: @KKH_Politik
– hkk – Handelskrankenkasse, X: @hkk_Presse
– HEK – Hanseatische Krankenkasse, X: @HEKonline
Der Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek) wurde am 20. Mai 1912 unter dem Namen „Verband kaufmännischer eingeschriebener Hilfskassen (Ersatzkassen)“ in Eisenach gegründet. Bis 2009 firmierte der Verband unter dem Namen „Verband der Angestellten-Krankenkassen e. V.“ (VdAK).
Beim vdek arbeiten bundesweit über 700 Beschäftigte. Hauptsitz des Verbandes mit mehr als 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist die Bundeshauptstadt Berlin. In den einzelnen Bundesländern sorgen 15 Landesvertretungen in den Landeshauptstädten mit über 400 sowie mehr als 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den Pflegestützpunkten für die regionale Präsenz der Ersatzkassen.