Berlin – “Es sind gesellschaftliche Bedingungen, unter denen weibliche Genitalverstümmelung stattfindet, die Tradition oder Religion genannt werden. Diese Gewalttat geht vom Umfeld der betroffenen Mädchen und Frauen aus und wird von diesem toleriert. Weibliche Genitalverstümmelung ist ein Verbrechen, für das es keine Rechtfertigung geben darf, erklärt die frauenpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE Kirsten Tackmann – anlässlich des 6. Welttages gegen weibliche Genitalverstümmelung am 6. Februar. Tackmann weiter:
“Weibliche Genitalverstümmelung betrifft weltweit Millionen Mädchen und Frauen. Sie bedeutet für diese Mädchen das Ende ihrer Kindheit und den Beginn lebenslanger körperlicher und seelischer Qualen. Genitalverstümmelung steht in direktem Zusammenhang mit Unwissenheit, Armut und niedrigem Sozialstatus der betroffenen Frauen sowie patriarchalen Gesellschaftsstrukturen.
Es gibt keine Patentrezepte zur Verhinderung dieses Verbrechens gegen die Menschlichkeit. Alte Traditionen zu verändern ist nicht einfach – aber es ist möglich und dringend notwendig. Wir müssen vor Ort alles unterstützen, was diese gesellschaftlichen Ursachen ändert, um Genitalverstümmelung zu verhindern. In Deutschland muss eine eigenständige Existenzsicherung aller sich hier aufhaltenden von Genitalverstümmelung betroffenen Frauen und Mädchen ermöglicht werden. DIE LINKE fordert Aufklärungskampagnen über Gewalt an Mädchen und Frauen insbesondere in Form der Genitalverstümmelung sowie sinnvolle und wirksame Armutsbekämpfungsprogramme in den betroffenen Ländern. Durch einen besseren Sozialstandard kann die Lebenssituation der von Genitalverstümmelung bedrohten und betroffenen Mädchen und Frauen deutlich verbessert werden”.