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Urologe fordert: „Bei Harnwegsinfekten pflanzliche Senföle einsetzen“
Bildrechte: T. Weidner

Urologe fordert: „Bei Harnwegsinfekten pflanzliche Senföle einsetzen“

Aktuelle Untersuchung der Universität Greifswald warnt vor antibiotikaresistenten Erregern

Eschborn – Das gramnegative Bakterium Klebsiella pneumoniae ist neben weiteren sogenannten ESKAPE-Keimen ein weitverbreiteter Erreger nosokomialer Infektionen. Auf Intensivstationen ist das Bakterium der dritthäufigste Erreger von Harnwegsinfektionen, Pneumonien und Blutstrominfektionen[1]. Dies zusammen mit den häufig multiresistenten Formen von K. pneumoniae führt zu einem weltweit wachsenden Problem. Wissenschaftler der Universität Greifswald haben aktuell Isolate dieser Bakterien, welche im Zusammenhang mit einem Ausbruch in 2019 isoliert wurden, analysiert und so eindrucksvoll gezeigt, welche Gefahr von derartigen Bakterienspezies ausgeht[2]. Zur Zeit sterben in Europa jährlich 33.000 Menschen an Infektionen mit multiresistenten Keimen[3]. „Um deren Ausbreitung entgegenzuwirken, sollten bei einfachen Harnwegsinfektionen statt Antibiotika bevorzugt anti­bakterielle[4-6] Pflanzenstoffe wie die Senföle aus Kapuzinerkresse und Meerrettich (in ANGOCIN® Anti-Infekt N) eingesetzt werden“, fordert der Urologe Dr. Andreas Lucas, Dietzenbach. Damit könnten große Mengen Antibiotika eingespart werden, denn Infektionen der Harnwege seien im Praxisalltag einer der häufigsten Gründe für deren Verordnung. Zusätzliche antiphlogistische Effekte der Pflanzenstoffe[7-12] ermöglichen neben der Eliminierung von Bakterien eine symptomorientierte Therapie.

Auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) betont in ihrem jährlichen Bericht über den Forschungsstand zur Überwindung der Antibiotikaresistenz, dass dringend neue Antibiotika benötigt werden, aber die Entwicklung nicht vorankomme. Daher unterstützt sie neben der Entwicklung neuartiger Antibiotika auch die Erforschung alternativer Therapien[13]. In diesem Sinne werden in der aktuellen S3-Leitlinie „Unkomplizierte Harnwegsinfektionen“ der Deutschen Gesellschaft für Urologie ebenfalls Behandlungsstrategien empfohlen, die auf Antibiotika verzichten[14]. Dazu gehört auch der Einsatz eines evidenzbasierten Phytopharmakons aus Kapuzinerkresse und Meerrettich. Zahlreiche Studien belegen das breite anti­bakterielle Wirkspek­trum der Senföle (Isothiocyanate, ITC) gegenüber kli­nisch-relevanten Bakterien, sogar gegenüber Problem­keimen wie Klebsiellen, Vancomycin-resistenten Enterokokken oder resistenten E. coli-Stämmen[4-6]. Darüber hinaus hemmen sie die bakterielle Motilität, die Adhäsion, intraepitheliale Internalisierungs­prozesse und unterbinden die Ausbildung von bakteriellen Biofilmen[15-18], die häufig für wiederkeh­rende Infektionen und Resistenzentwicklungen verantwortlich sind.

Symptomorientierte Therapie durch antiphlogistische Wirkung

„Da bei Harnwegsinfektionen die Inflammation primär für die Beschwerden verantwortlich ist, sollten bei der Therapie nicht nur die bakteriellen Erreger beseitigt, sondern begleitend auch die entzündliche Reaktion bekämpft werden“, erläutert Lucas. Auch die antiphlogistische[7-12] Wirkung der ITC ist durch verschiedene Untersuchungen umfassend belegt. Sie greifen unter anderem regulierend in Entzündungskaskaden ein und führen zu einem Rückgang von proinflammatorischen Mediatoren.

In Deutschland durchgeführte Beobachtungsstudien sowie eine klinische Studie belegen bei akuten sowie rezidivierenden Infektionen der Harnwege eine erfolgreiche Therapie mit dem pflanzlichen Arzneimittel[19-21]. „Um dem Risiko einer Nierenbeckenentzündung durch aufsteigende Keime zu begegnen, sollte sorgfältig abgewogen werden, ob eine rein symptomatische Therapie wie zum Beispiel mit nichtsteroidalen Antirheumatika oder Arzneipflanzen ohne antibakterielle Wirkung in Frage kommt“, empfiehlt der Urologe.

„Um bei der Therapie von Infektionen der Harnwege den zunehmenden Antibiotikaresistenzen ent­gegenzuwir­ken, stellen die Isothiocyanate eine sinnvolle und wirk­same Therapieoption dar“, resümiert Lucas. Zudem werde auf Grund der multimodalen Wirkansätze der ITC bei Bakterien die Entwicklung möglicher Resistenzmechanismen gegen diese Pflanzensubstanzen deutlich erschwert.

Literatur:
Die Quellen 1-21 können auf Wunsch unter folgendem Pressekontakt angefordert werden: