München – Anlässlich des Welt-Diabetes-Tages am 14. November warnt der Bundesverband Niedergelassener Kardiologen (BNK) vor den gefährlichen Auswirkungen des Diabetes mellitus auf das Herz. Durch eine Zuckerkrankheit vom Typ-2 wird das Risiko einer koronaren Herzerkrankung (KHK) um das Vier- bis Sechsfache erhöht. Diabetiker ohne vorausgegangenen Herzinfarkt tragen das gleich hohe Risiko, einen Infarkt zu erleiden wie Nichtdiabetiker, die bereits einen Herzinfarkt erlitten haben. 75 Prozent aller Diabetiker sterben an Herz- und Gefäßerkrankungen, davon mehr als die Hälfte an einem Herzinfarkt. Ebenfalls 75 Prozent aller Typ-2-Diabetiker leiden an Bluthochdruck, der in Kombination mit einem erhöhten Blutzuckerspiegel Herzerkrankungen auslösen kann. Trotz der alarmierenden Fakten wird die große Gefahr, die Diabetes mellitus oder Vorstufen der Krankheit für das Herz darstellen, zumeist verkannt: Etwa ein Viertel aller Patienten mit Typ-2-Diabetes leidet an einer koronaren Herzkrankheit (KHK) ohne es zu wissen.
“Wenn bei Diabetikern eine koronare Herzerkrankung diagnostiziert wird, hat sich diese meist schon über einen längeren Zeitraum hinweg manifestiert. Diabetiker wissen in aller Regel um die Auswirkungen, die ihre Krankheit auf Augen, Nieren und Beine haben kann. Dass sie ihren Blutdruck genauso gut im Auge behalten sollten wie ihren Blutzuckerspiegel, ist hingegen vielen Patienten nicht bekannt. Wie große Studien gezeigt haben, ist eine gute Blutdruckeinstellung für Diabetiker jedoch mindestens ebenso wichtig wie eine gute Blutzuckereinstellung”, sagt dazu BNK-Sprecher Heribert Brück. Der Kardiologe, der im nordrhein-westfälischen Erkelenz praktiziert, betont außerdem die Notwendigkeit einer engen Zusammenarbeit zwischen Hausärzten, Kardiologen und Diabetologen: “Das Zusammenwirken zwischen Blutzuckerspiegel und Blutdruck sowie der Umstand, dass Diabetiker immer ein erhöhtes Risiko für Herz- und Gefäßerkrankungen in sich tragen, ist allgemein noch viel zu wenig bekannt. Hinzu kommt, dass die koronare Herzerkrankung bei Diabetikern oft ohne die typischen Beschwerden verläuft.” Aus diesen Gründen, so Brück weiter, sollten auch Diabetiker, bei denen keine Anzeichen für eine Herzerkrankung vorliegen, in regelmäßigen Abständen kardiologisch untersucht werden. Gleichermaßen empfehlen sich für Herzpatienten mit und ohne bekannten Diabetes mellitus regelmäßige Untersuchungen bei Diabetologen.
Über die Risiken der Zuckerkrankheit für das Herz aufklären will auch die Anfang November angelaufene Kampagne “Diabetes ist Herzenssache”, eine gemeinsame Initiative der Stiftung “Der herzkranke Diabetiker”, des Bundesverbandes Niedergelassener Diabetologen e.V. und des BNK.
Der BNK e.V. ist der größte Kardiologenverband auf vertragsärztlicher Ebene in Deutschland. Er hat derzeit rund 1.200 Mitglieder und repräsentiert damit 95 Prozent der im ambulanten Sektor tätigen Internisten mit Schwerpunkt Kardiologie. Die BNK Service GmbH, das 2004 gegründete Dienstleistungsunternehmen des Verbandes, unterstützt Ärzte, Kliniken, Reha-Einrichtungen und Krankenkassen mit innovativen Konzepten und Lösungen bei der Umsetzung von integrierten kardiologischen Versorgungsmodellen. Weitere Informationen: http://www.bnk.de und http://www.bnk-service.de
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