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Universitätsmedizin Mainz führt Studie über Stand der medizinischen Versorgung mit oralen Blutgerinnungshemmern durch

Centrum für Thrombose und Hämostase (CTH) und die II. Medizinische Klinik und Poliklinik befragen rund 12.000 Ärzte

Mainz – Das Centrum für Thrombose und Hämostase (CTH) und die II. Medizinische Klinik und Poliklinik der Universitätsmedizin Mainz starten heute eine Online-Befragung von rund 12.000 Ärzten in Rheinland-Pfalz zum Thema Gerinnungsheilkunde. Forschungsgegenstand ist zum einen die Versorgungssituation von Patienten, die aufgrund von Erkrankungen wie beispielsweise Vorhofflimmern, Lungenembolie, tiefer Beinvenenthrombose oder Herzklappenerkrankung mit Medikamenten zur Hemmung der Blutgerinnung, sogenannten oralen Antikoagulantien, behandelt werden. Zum anderen wollen die Wissenschaftler mehr über den Behandlungsalltag aus Sicht der behandelnden Ärzte erfahren. Schwachstellen in der medizinischen Versorgungstherapie zu identifizieren und Optimierungspotentiale zu nutzen, das sind die langfristigen Ziele der im Rahmen des thrombEVAL-Studienprogramms durchgeführten Befragung. Das Projekt wird durch die Initiative Gesundheitswirtschaft Rheinland-Pfalz des Ministeriums für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie als Landesleitprojekt gefördert.

Vor dem Hintergrund des demographischen Wandels und der Zunahme der verfügbaren Medikamente zur Hemmung der Blutgerinnung in der medizinischen Praxis ist das Thema orale Antikoagulation von hohem wissenschaftlichem Interesse. Daher startet heute ein neues Projekt des thrombEVAL-Studienprogramms der Universitätsmedizin Mainz: die web-basierte Befragung von rund 12.000 in Rheinland-Pfalz tätigen Ärzten. Darin werden die Studienteilnehmer unter anderem gebeten, die allgemeine Versorgungslage von Patienten mit gerinnungshemmenden Medikamenten zu bewerten und die Entwicklung der Gerinnungsheilkunde sowie die Wertigkeit neuer Präparate auf dem Pharmamarkt einzuschätzen. Darüber hinaus wollen die Mainzer Wissenschaftler herausfinden, wie die behandelnden Ärzte therapeutisch vorgehen und wo sie Herausforderungen und Optimierungspotential in der Versorgung sehen.

Gesundheitsminister Alexander Schweitzer erklärt: „Zu einer qualitativ hochwertigen medizinischen Versorgung gehört auch die Überprüfung und Weiterentwicklung der Medikation. Ich danke den teilnehmenden Ärztinnen und Ärzten für Ihre Bereitschaft, Ihre Erfahrungen in diese Studie einzubringen, und hoffe auf eine zahlreiche Beteiligung im Sinne repräsentativer Studienergebnisse.“

„Mit den Ergebnissen des Studienprogrammes wollen wir die Therapie im Bereich der Gerinnungsheilkunde weiter entwickeln und zukünftig noch sicherer gestalten. Wir freuen uns daher, mit Hilfe der Studie weitere Erkenntnisse zum Behandlungsalltag in Rheinland-Pfalz zu bekommen“, so der Studienleiter des thrombEVAL-Studienprogramms und Leiter der Präventiven Kardiologie der II. Medizinischen Klinik und Poliklinik, Univ.-Prof. Dr. med. Philipp Wild. Co-Studienleiter Univ.-Prof. Dr. Thomas Münzel, Direktor der II. Medizinischen Klinik und Poliklinik der Universitätsmedizin Mainz, ergänzt: „Es ist wichtig, dass viele Ärzte an dieser Befragung teilnehmen. Denn je repräsentativer das Forschungsergebnis ist, umso besser können wir die Versorgungssituation in Deutschland erfassen und dazu beitragen, in Zukunft eine noch höhere Behandlungsqualität zu erreichen.“

Weitere Informationen unter www.thrombeval.de

Über die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz ist die einzige Einrichtung dieser Art in Rheinland-Pfalz. Mehr als 60 Kliniken, Institute und Abteilungen gehören zur Universitätsmedizin Mainz. Mit der Krankenversorgung untrennbar verbunden sind Forschung und Lehre. Rund 3.500 Studierende der Medizin und Zahnmedizin werden in Mainz kontinuierlich ausgebildet. Weitere Informationen im Internet unter www.unimedizin-mainz.de

Über das CTH
Das Centrum für Thrombose und Hämostase (CTH) wird als Modellzentrum zur verbesserten Integration von Ausbildung, Forschung und Patientenversorgung unter einem translationalen Fokus vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen des nationalen Programm „Integrierte Forschungs- und Behandlungszentren (IFB)“ gefördert (Förderkennzeichen 01 EO 1003). Im CTH-Konzept wird die Schnittstelle zwischen Patientenbehandlung und Forschung neu definiert und so die Voraussetzung für Innovationen in der Gesundheitsversorgung geschaffen. Die Umsetzung von Erkenntnissen aus der Grundlagenforschung in die klinische Anwendung und umgekehrt ist dabei der Schlüssel zum Erfolg. Umgekehrt sollen klinische Beobachtungen als Anregung und Rückkoppelung direkt in die Grundlagenforschung einfließen.