Köln – UNICEF warnt vor einer schleichenden humanitären Krise in den Überschwemmungsgebieten in Afrika. Der Anteil der akut mangelernährten Kinder in den betroffenen Gebieten ist schon jetzt sehr hoch. Allein im Norden Togos wurden schon vor der Naturkatastrophe 38.000 Kinder in speziellen Ernährungszentren versorgt und medizinisch betreut. Der Anteil der Kinder mit schwersten Symptomen von Nahrungsmangel liegt dort bei über 14 Prozent. UNICEF versorgt die Kinder mit therapeutischer Zusatznahrung. Doch weil Transportwege durch Wassermassen oder Schlamm unpassierbar sind, ist der Nachschub gefährdet.
“Die meisten Familien haben ihre ganze Ernte verloren. Wir befürchten eine schleichende humanitäre Krise. Die schlimmsten Folgen der Flut werden erst sichtbar, wenn es für viele Kinder schon zu spät ist”, sagte Una McCauley, Leiterin von UNICEF Togo. In dem westafrikanischen Land sind nach Einschätzung von UNICEF mindestens 40.000 Menschen unmittelbar von den Überschwemmungen betroffen. Um eine Krise abzuwenden, reicht es nicht aus, Nahrungsmittel zu verteilen. Vielmehr muss den Familien geholfen werden, möglichst bald wieder selbst ihre Felder zu bestellen. Der Ernährungs- und Gesundheitszustand der Kinder muss laufend kontrolliert werden.
Auch in den anderen betroffenen Ländern vom Senegal im Westen bis Uganda in Ostafrika leiden vor allem die ärmsten Familien unter den Wassermassen. Die Hilfe ist zwar angelaufen, doch weiter ist die akute Gefahr durch Durchfall, Infektionskrankheiten und Malaria nicht gebannt. Millionen Kinder können nicht zur Schule gehen, da Gebäude überschwemmt wurden oder als Notunterkünfte für die Obdachlosen genutzt werden.
UNICEF hat seine Hilfe in allen betroffenen Ländern ausgeweitet. In Togo versorgt UNICEF zum Beispiel mangelernährte Kinder mit Nahrung und medizinischer Hilfe sowie sauberem Wasser. In Uganda wurden Impfstoffe gegen Masern und Kinderlähmung für eine Million Kinder in die Krisenregionen gebracht und Impfkampagnen vorbereitet. UNICEF stellte auch Medikamente zur Versorgung von 20.000 Menschen für drei Monate bereit und verteilte über 17.000 imprägnierte Moskitonetze zum Schutz vor Malaria. In Uganda wurden auch 300 große Schulzelte sowie Lernmaterial bereitgestellt, um für 150.000 Kinder notdürftigen Unterricht zu ermöglichen.
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UNICEF stellt gerne aktuelle Fotos zur Hilfe für die Überschwemmungsopfer in Afrika kostenlos zum Abdruck zur Verfügung.