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Umgang mit Anaphylaxie-Risiko in Kitas: Fortschritte und Herausforderungen 

Umgang mit Anaphylaxie-Risiko in Kitas: Fortschritte und Herausforderungen 

Pressemitteilung

Wie gut gelingt der Umgang mit dem Anaphylaxie-Risiko in Kindergärten? Eine DAAB-Umfrage zeigt den aktuellen Versorgungsstand auf.

Mönchengladbach – Eltern nahrungsmittelallergischer Kinder suchen regelmäßig Rat bei den DAAB-Experten, weil ihre Kinder in Kindertagesstätten von Mahlzeiten und Gemeinschaftsaktivitäten ausgeschlossen werden, eine Medikamentengabe im Notfall durch Betreuungskräfte verweigert wird und Betreuungsverträge aufgrund der Allergie nicht zustanden kommen oder gekündigt werden. Wie im Bereich Schule dürfte auch in Kitas die vielfach fehlende Aufklärung zum Krankheitsbild Anaphylaxie eine wesentliche Ursache für das Problem sein. Erschwerend kommt hinzu, dass die Kita-Träger im Rahmen der geltenden Landesgesetze weitgehend frei in der Gestaltung ihrer Arbeit sind (Trägerhoheit).

Die umfassende Umfrage des Deutschen Allergie- und Asthmabundes (DAAB) zur Situation von nahrungsmittelallergischen Kindern in Kindertagesstätten (Kitas) offenbart sowohl positive Fortschritte als auch anhaltende Herausforderungen. Die Befragung der 16 Bundesländer, bei der 12 Länder Rückmeldungen gaben, liefert wertvolle Einblicke in die Entwicklung seit der letzten DAAB Befragung von 2014/15.

Medikamentengabe im Notfall

Im Bereich der Notfallmedikation zeigt sich ein deutlicher Fortschritt: Zehn der zwölf befragten Länder haben allgemeine Empfehlungen zur Medikamentengabe veröffentlicht. Besonders hervorzuheben sind die praxisorientierten Broschüren aus dem Saarland und Sachsen-Anhalt sowie die klaren Regelungen aus Hamburg. Trotz dieser Fortschritte gibt es jedoch weiterhin Probleme: Einige Kitas lehnen die Aufnahme von Kindern mit Anaphylaxie ab oder verweigern die Anwendung von Notfallmedikamenten, was oft mit der Trägerhoheit begründet wird.

Verpflegung allergischer Kinder

Auch im Bereich der Kita-Verpflegung sind Verbesserungen erkennbar. In Berlin, Hamburg, dem Saarland und Thüringen ist der „DGE-Qualitätsstandard für die Verpflegung in Kitas“ verpflichtend. Weitere Länder empfehlen diesen Standard, was eine deutliche Verbesserung gegenüber 2014/15 darstellt. Allerdings bestehen weiterhin Herausforderungen, wie die Verweigerung der Verpflegung durch Caterer und das Verbot, eigenes Essen mitzubringen, was in einigen Ländern aus hygienischen Gründen abgelehnt wird.

Die Umfrage hat auch einen erhöhten Wunsch nach Schulungen für Betreuungskräfte im Umgang mit Anaphylaxie aufgezeigt. Neun Ministerien befürworten solche Schulungen, und der DAAB bietet bereits kostenfreie Online-Seminare für Kita- und Schulbetreuer an. Dennoch gibt es weiterhin eine Diskrepanz zwischen der befürwortenden Haltung der Ministerien und der Praxis vieler Ersthelferschulungen, in denen fälschlicherweise behauptet wird, dass Ersthelfer keine Notfallmedikamente verabreichen dürfen.

Der DAAB fordert eine verbindliche gesetzliche Regelung für die Verpflegung nahrungsmittelallergischer Kinder und einheitliche Richtlinien zur Notfallmedikation. Eine umfassende Aufklärung und Schulung von Betreuungspersonal sind essenziell, um die Inklusion von allergiegefährdeten Kindern in Kitas zu gewährleisten. Die Ergebnisse der Umfrage sollen als Grundlage für weitere Maßnahmen und die Förderung der Inklusion dienen.

Vielfältige Angebote des DAAB für Eltern und Betreuungspersonal

Der DAAB hält eine Vielzahl von Angeboten für Familien und Betreuungspersonal bereit. Umfassendes Infomaterialien zur Nahrungsmittelallergie und Anaphylaxie, sowie eine Allergie-Lern-Welt (www.alleleland.de), die die unterschiedlichen Allergiethemen kindgerecht vermitteln und eine extra Ebene für Eltern und Betreuungspersonal mit vielen hilfreichen Downloads anbietet.

Spezielles Angebot im Netzwerk Kita & Schule 

  • DAAB-Online-Seminare für ErzieherInnen/ LehrerInnen (Kita, Schule).  Aktuelle Termine und Themen unter https://www.daab.de/termine/online-seminare/anaphylaxie-online-seminare
  • Mitschnitte von aufgezeichneten Anaphylaxie-Online-Seminaren – sowie zu 90 weiteren Online Seminaren des DAAB rund um Lebensmittelallergien, Heuschnupfen, Asthma oder Neurodermitis) sind jederzeit abrufbar im online DAAB-Mitgliederbereich
  • Nutzung des E-Learning-Tool zum Umgang mit Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten in Kita & Schule im DAAB-Mitgliederbereich
  • Hilfsmittel wie Poster und Formulare zur Betreuung von Kindern mit Anaphylaxie-Risiko (z.B. Anaphylaxie-Notfallplan, Ermächtigungsbescheinigung, Anaphylaxie-Poster)
  • Individuelle Beratung und Betreuung per Telefon oder E-Mail
  • Online-Plattform www.alleleland.de Allergie-Lern-Land für Kinder.

Über den DAAB
Der Deutsche Allergie- und Asthmabund (DAAB) ist der älteste (seit 1897) und größte Patienten- und Verbraucherschutzverband für Kinder und Erwachsene mit Allergien, Anaphylaxie, Asthma, COPD, Urtikaria, Neurodermitis und Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten. 
Zu unserem Engagement gehört die individuelle Beratung und der unabhängige, unbürokratische Einsatz für Mitglieder und Ratsuchende sowie die Interessenvertretung gegenüber Politik, Wirtschaft und Medizin. Zu Ernährungsthemen halten wir ebenso wie zu vielen weiteren Allergie-, Atemwegsthemen und Hautthemen umfangreiche Informationen und Tipps bereit. Wissenswertes finden Sie auch auf den Internetseiten des DAAB (www.daab.de).