Stuttgart, 22.07.2010 – Der Deutsche Hausärzteverband, MEDI Baden-Württemberg und die AOK Baden-Württemberg begrüßen einhellig die Positionierung der Landesregierung Baden-Württemberg, die sich im Rahmen der aktuellen Spardiskussion im Gesundheitswesen eindeutig für den Erhalt und die Weiterentwicklung der hausarztzentrierten Versorgung und die Umsetzung in entsprechende Verträge ausgesprochen hat.
Die Vertragspartner Hausärzteverband, MEDI und AOK sehen im positiven Votum des Ministerpräsidenten Mappus für den Hausarztvertrag mit der AOK im Land eine wichtige und wesentliche Bestätigung des eingeschlagenen Weges in Richtung solcher Verträge. In der Unterstützung des Ministerpräsidenten für unsere Vertragsaktivitäten sehen wir ein eindeutiges, bundespolitisches Signal. Es bleibt somit Anliegen des Hausärzteverbandes, mit dieser Unterstützung im Rücken weitere Verträge zu schließen, so der Vorsitzende des Hausärzteverbandes Baden-Württemberg, Dr. Berthold Dietsche.
Die Landesregierung würdigt damit die erfolgreiche Umsetzung des innovativen AOK-Hausarztvertrages in Baden-Württemberg, ergänzt Dr. Werner Baumgärtner, Vorsitzender von MEDI Baden-Württemberg. Die Landesregierung stelle ferner unmissverständlich klar, dass die umfangreichen Zusatzleistungen der Hausärzte im Rahmen dieser Versorgungsform leistungsgerecht honoriert werden müssen. AOK und Verbände begrüßen insbesondere, dass die Landesregierung sich in Berlin klar für den Erhalt der innovativen Honorarstruktur einsetzen wird. Nur dadurch werde gewährleistet, dass ein zukunftsfähiges Versorgungsmodell, dessen Schwerpunkt in der Versorgung von chronisch Kranken und multimorbiden Patienten liegt, auch flächendeckend weiterentwickelt werden kann. Baumgärtner: Die Landesregierung unterstützt damit den Erhalt der wohnortnahen haus- und fachärztlichen Versorgung der Patienten.
Dass AOK-Patienten vom Vertrag profitieren, hat nach Angaben der AOK Baden-Württemberg eine Befragung durch die Prognos AG bereits bewiesen. 97 Prozent der Teilnehmer am AOK-Hausarztprogramm waren zufrieden oder sehr zufrieden und 94 Prozent würden eine Teilnahme weiterempfehlen. Mehr als ein Viertel der Befragten stellte bereits nach einem Jahr Verbesserungen der ohnehin als gut empfundenen Versorgungsqualität fest. Diese positive Bewertung werde ergänzt durch die Einschätzung, dass etwa 50 Prozent der Umfrageteilnehmer die Behandlung durch den Hausarzt seit der Einschreibung in das AOK-Hausarztprogramm als genauer empfinden.
Auch die am Hausarztprogramm teilnehmenden Hausärzte würdigten in einer im Mai 2010 vom Deutschen Hausärzteverband durchgeführten Umfrage die Hausarztverträge als wichtigen Beitrag zu Sicherung der eigenen Nachfolgeregelung und damit zur Nachwuchsförderung. 78 Prozent sind mit ihrer Teilnahme am AOK-Hausarztprogramm zufrieden oder sehr zufrieden. Mit 75 Prozent bescheinigte das Gros der Hausärzte eine erhöhte finanzielle Planungssicherheit und eine Steigerung des Praxiswerts aufgrund der Teilnahme. Weit mehr als jeder zweite Arzt über 50 Jahre erachtet die Teilnahme an Verträgen zur hausarztzentrierten Versorgung auch unter dem Aspekt, einen Praxisnachfolger zu finden, als wichtig oder sehr wichtig.
Für den Vorstandschef der AOK Baden-Württemberg, Dr. Rolf Hoberg, liegen somit die Vorteile der hausarztzentrierten Versorgung auf der Hand: Wir gehen auf eine Million eingeschriebene Patienten und 4.000 Ärzte zu. Die hohe Zufriedenheit bei Patienten sowie Ärzten zeigt, dass hinter der hausarztzentrierten Versorgung tatsächliche Behandlungsqualität steckt. Der Vertrag sei zudem alles andere als ein Kostentreiber. Hoberg: Was wir für die Behandlung der eingeschriebenen Patienten direkt an die Arztseite bezahlen, brauchen wir selbstverständlich nicht nochmals an die Kassenärztliche Vereinigung (KV) zu überweisen. Daneben sind es insbesondere die Einsparungen durch die Verordnung der richtigen Medikamente und Hilfsmittel, die den Erfolg von Hausarztverträgen in Qualität und Wirtschaftlichkeit sichern.