Berlin – WHO-Generaldirektorin Dr. Margaret Chan sprach anlässlich ihres Deutschlandbesuchs mit Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt über Fragen der Patientensicherheit. “Angestoßen durch die Aktivitäten der WHO haben wir in Deutschland zahlreiche Maßnahmen ergriffen, um die Patientensicherheit zu verbessern und dabei einen Schwerpunkt auf den Krankenhausbereich gelegt. Fehler bei der medizinischen Behandlung müssen so weit wie möglich vermieden werden. Daher müssen Schwachstellen im Krankenhaus offen benannt und Verbesserungen eingeleitet werden. Schwerwiegende Fehler wie Eingriffs- und Seitenverwechslungen bei operativen Eingriffen können so verhindert werden”, so Ulla Schmidt.
Die Bundesgesundheitsministerin unterstrich, dass Deutschland sich aktiv an WHO-Initiativen zur Stärkung der Patientensicherheit beteiligt und das WHO-Projekt zur Patientensicherheit “Action on Patient Safety – High 5s” weiter intensiv unterstützen wird. “Ganz konkret und praxisnah sollen Handlungsstrategien für besonders fehlerrelevante Bereiche in Krankenhäusern erprobt und ihre Wirksamkeit bewertet werden. Es geht dabei unter anderem um die bereits genannten Seitenverwechslungen, aber auch um Fehlervermeidung bei der Medikation in Krankenhäusern und bei wechselnder Behandlungssituation.”
Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt: “Mit der ‘Aktion Saubere Hände’ liefert Deutschland einen wichtigen Beitrag zur WHO-Kampagne ‘Clean Care is safer care’ und stärkt damit national die Patientensicherheit in diesem Bereich. Die sorgfältige Händedesinfektion ist eine einfache und zugleich kostengünstige Maßnahme, um das Auftreten von Krankenhausinfektionen zu vermeiden.” Nach Schätzungen sind ein Drittel der Krankenhausinfektionen in Deutschland vermeidbar, und die wichtigste Einzelmaßnahme zur Prävention von Krankenhausinfektionen ist die Händedesinfektion. Die “Aktion saubere Hände” ist die nationale Kampagne zur Verbesserung der korrekten Anwendung von Händedesinfektion in Krankenhäusern. Seit Beginn der Kampagne in 2008 nehmen rund 500 Krankenhäuser in Deutschland an diesem Projekt teil. “Das ist ein großer Erfolg”, so die Bundesgesundheitsministerin.
Zur Verbesserung der Patientensicherheit fördert das Bundesgesundheitsministerium seit 2005 das “Aktionsbündnis Patientensicherheit”, das Empfehlungen und praxisnahe Konzepte erarbeitet, um durch gezieltes Fehlermanagement die Qualität der medizinischen Versorgung zu verbessern. Ein wichtiger Baustein zur Verbesserungen der Patientensicherheit ist auch die Arzneimitteltherapiesicherheit. Hierzu hat das Bundesgesundheitsministerium einen Aktionsplan zur Verbesserung der Arzneimitteltherapiesicherheit 2008/2009 erstellt.
Im Weiteren wurden die Auswirkungen der Finanzmarktkrise diskutiert. In diesem Zusammenhang erläuterte Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt die Maßnahmen des Konjunkturpaketes im Gesundheitsbereich. Zum Konjunkturpaket gehört neben der Beitragssenkung, dass Investitionen in Krankenhäusern zu 75 Prozent mit Mitteln des Bundes finanziert werden können. Außerdem wird mit dem Krankenhausfinanzierungsgesetz Geld für zusätzliches Pflegepersonal bereit gestellt. Dadurch können 17.000 Fachkräfte eingestellt werden.
Weitere Informationen unter : http://www.who.int