Berlin – Zum Welttag der Tuberkulose erklärt Uwe Kekeritz, Vorsitzender des Unterausschusses Gesundheit in Entwicklungsländern:
Fast zwei Millionen Menschen sterben jedes Jahr an Tuberkulose 80 Prozent der Infizierten leben in Entwicklungsländern. In Deutschland ist TBC gut unter Kontrolle. Wir können dies auch weltweit schaffen, es ist eine Frage des Willens.
Nur mit größter Mühe ist es in den gerade beendeten Haushaltsverhandlungen gelungen, die Mittel für den “Global Fund to fight Aids, Tuberculosis and Malaria” stabil zu halten. Im Rahmen der G8-Präsidentschaft 2007 lud die Bundesregierung zu einer Geberkonferenz nach Berlin. Die Kanzlerin schmückte sich damals mit der Zusage, jährlich 200 Millionen Euro für den Fonds bereit zu stellen. Im Haushalt 2010 tauchten jedoch plötzlich nur noch 142 Millionen Euro auf. Daraus war zu schließen, Minister Niebel wolle sich aus dem Kampf gegen Tuberkulose, Aids und Malaria verabschieden. Nur durch massiven Protest der Grünen und der Zivilgesellschaft konnte die Kürzung verhindert werden.
Um Tuberkulose effizient bekämpfen zu können, brauchen wir mehr Geld für die Forschung, ein faires Patentsystem sowie eine gute Medikamentenversorgung. Wir werden diese Woche im Bundestag beantragen, die Versorgung der Entwicklungsländer mit Generika zu sichern. Außerdem müssen soziale Sicherungssysteme in Entwicklungsländern gestärkt werden, um den Zugang zu Gesundheitsversorgung zu sichern.
Wollen wir Tuberkulose weltweit in den Griff bekommen, müssen wir auch die Kinder- und Müttergesundheit in Entwicklungsländern stärken. Die entsprechenden Millenium Development Goals dazu sind nur noch mit einer weltweit enormen Anstrengung zu erreichen.