München – Wenn Pharma-Handelskonzerne die Arzneimittelversorgung übernehmen würden, würden Patienten negative Folgen erwarten. Das zeigt eine Forsa-Umfrage mit mehr als 1.000 Erwachsenen im Auftrag der ABDA Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände. Mehr als 80 Prozent der Bundesbürger sind der Meinung, dass das Patientenwohl bei Pharma-Handelskonzernen nicht mehr im Vordergrund stünde. Acht von zehn Befragten erwarten, dass in einem weiter liberalisierten Markt Medikamente teurer würden. Mit steigenden Zuzahlungen und einer eingeschränkten Arzneimittelauswahl rechnen rund zwei Drittel der Bundesbürger. Ein Drittel der Patienten ist der Meinung, dass sich die Qualität der Arzneimittelversorgung verschlechtern würde, vor allem in ländlichen Gebieten. Die Umfrage zeigt deutlich: Die Patienten lehnen die Arzneimittelversorgung durch Pharma-Handelskonzerne ab. Sie wollen das bestehende System der Versorgung durch die Apotheken erhalten, weil sie damit gute Erfahrungen gemacht haben, so Heinz-Günter Wolf, Präsident der ABDA auf dem Deutschen Apothekertag.
Mit dem bestehenden System der Arzneimittelversorgung durch Apotheken sind die Patienten sehr zufrieden: Im Durchschnitt würden sie den Apotheken die Schulnote gut geben (2,1). Noch besser schneiden Apotheken bei Menschen über 60 Jahren ab, sie bewerten die Apotheken mit 1,9. Besonders wichtig finden Patienten den flächendeckenden Nacht- und Notdienst der Apotheken. Auch der Botendienst wird hoch geschätzt und die flächendeckende Versorgung in ländlichen Gebieten. Wichtig ist für acht von zehn Befragten, dass sie in der Apotheke zu Risiken und Nebenwirkungen informiert und vor gefälschten Arzneimitteln geschützt werden.
Sparen würden die Bundesbürger vor allem bei den Herstellern von Medikamenten (44 Prozent), den Pharma-Handelskonzernen (26 Prozent) und den Krankenkassen (18 Prozent). Bei Ärzten würden hingegen nur 1 Prozent, bei Apotheken 4 Prozent der Befragten den Rotstift ansetzen.
Die Pressemitteilung und weitere Informationen stehen unter http://www.abda.de.