Mainz – Der Herzinfarkt und seine Folgeerkrankungen stellen in Deutschland immer noch die häufigste Todesursache dar. Um die Versorgung des akuten Herzinfarkts zu verbessern, haben die Universität Heidelberg und die Universität Mainz in den letzten beiden Jahren die ersten universitären “Chest Pain Units” Deutschlands eingeführt. Diese Notfallambulanzen für Patienten mit akuten Herzbeschwerden sollen durch gut strukturierte Diagnose- und Behandlungsabläufe die Prognose für Herzinfarkt-Patienten verbessern. Seitdem steigt die Zahl der Chest Pain Units in Deutschland rasch.
Um hierbei einen gemeinsamen Qualitätsstandard zu definieren und aufrechtzuerhalten hat die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie jetzt eine Task Force “Chest Pain Unit” eingerichtet und Prof. Thomas Münzel, Direktor der II. Medizinischen Klinik der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, die Leitung übertragen. In der Task Force sollen Vertreter aus großen Krankenhäusern, dem Bund niedergelassener Kardiologen, der Deutschen Herzstiftung und der Krankenkassen gemeinsam das beste Vorgehen abstimmen, damit der Begriff “Chest Pain Unit” ein Gütesiegel bleibt.
In den USA gibt es bereits etwa tausend Chest Pain Units, welche durch eine eigene Gesellschaft, die American Society of Chest Pain Units, geprüft werden. Das Mainzer Beispiel zeigt, dass durch die Einrichtung solcher Einheiten auch in Deutschland die Patientenzufriedenheit erhöht und gleichzeitig die Prozessqualität durch sehr viel raschere Abläufe verbessert wird. Letztlich äußert sich dies in einer besseren Prognose und Lebensqualität betroffener Patienten.