Berlin – 10.12.: 120 Fachleute aus mehreren Ländern erörtern Lösungsmodelle für Deutschland
„Gesundheit ist kein Luxus!“ – Unter diesem Titel laden die Deutsche AIDS-Hilfe und die Bundesinitiative „HIV und Migration“ zu einer Tagung am kommenden Donnerstag in Berlin ein. Rund 120 Fachleute aus Deutschland und Europa befassen sich mit der Frage, wie die medizinische Versorgung von Menschen ohne Aufenthaltspapiere oder Krankenversicherung verbessert werden kann.
Menschen ohne Papiere und „undokumentierte Migranten“ haben in Deutschland kaum Zugang zu medizinischer Behandlung. Zwar steht ihnen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz eine gewisse Versorgung zu. Viele gehen jedoch aus Angst vor Abschiebung nicht zum Arzt oder ins Krankenhaus. Denn wer sich in Behandlung begibt, zeigt sich quasi selbst an. Die Daten gelangen via Sozialamt zur Ausländerbehörde.
Geltendes Recht verhindert also die Behandlung kranker Menschen. Das führt zu vermeidbaren Erkrankungen (zum Beispiel Aids) – und begünstigt die Verbreitung von Infektionen (zum Beispiel HIV).
Bei der Tagung erläutern Expertinnen und Experten, warum eine reguläre medizinische Versorgung ethisch, epidemiologisch und ökonomisch geboten ist. Anhand von beispielhaften Modellen aus England, Spanien und Niedersachsen wird erörtert, wie die Lösung des Problems in Deutschland aussehen könnte.
Gesundheit ist kein Luxus!
Fachtagung zur medizinischen Versorgung von Menschen ohne Papiere oder Versicherung
10.12.2015, 9.30 Uhr bis 17 Uhr
GLS-Campus
Kastanienalle 82
10435 Berlin
Moderation: Nina Amin (Journalistin)
Zum Netzwerk „HIV und Migration“ gehören neben der Deutschen AIDS-Hilfe:
• Medizinische Praktiker_innen aus HIV-Praxen und Kliniken
• Vertreter_innen lokaler Aidshilfen sowie von Projekten für Sexarbeiter_innen und drogengebrauchende Menschen
• Gesundheitszentren
• Deutsche AIDS-Stiftung
• Ärzte der Welt
• AIDS Action Europe
• Verband für Interkulturelle Arbeit (VIA), Berlin
• weitere politische Initiativen
Einladung zur Tagung mit weiteren Informationen und Liste der Referent_innen