Gütersloh – Morgen – am 10. Mai – ist der bundesweite Tag gegen den Schlaganfall, ausgerufen durch die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe. Warum solche Aktionstage wichtig sind, zeigt eine aktuelle Studie aus Norwegen.
In der Region Stavanger haben Wissenschaftler eine massenmediale Aufklärungskampagne über Schlaganfälle begleitet und ausgewertet. Die Kampagne dauerte einen Monat und vermittelte Informationen über Schlaganfall-Symptome und die Notwendigkeit einer schnellen Behandlung. Ergebnis: Die Lyserate in der Region stieg von 7,3% auf 11,3%.
Die Thrombolyse ist die Standardtherapie bei einem Gefäßverschluss im Gehirn, die jedoch nur in einem engen Zeitfenster nach dem Schlaganfall angewandt werden kann. Der Anstieg der Lyserate war im Wesentlichen Folge eines höheren Anteils von Patienten, die schnell in die Notaufnahme kamen. In Bevölkerungsbefragungen konnten die Wissenschaftler zeigen, dass das einherging mit einer Zunahme des Bekanntheitsgrads von Schlaganfallsymptomen.
„Die Botschaften kamen an“, meint der Berliner Arzt und Wissenschaftsjournalist Philipp Grätzel von Grätz. Er beobachtet für die Deutsche Schlaganfall-Hilfe die internationale Schlaganfall-Forschung. Sein Urteil: „Medienkampagnen wirken, aber sie müssen wiederholt werden, um auch langfristig effektiv zu sein.“
Unter dem Motto „Stopp den Schlaganfall – mit Nachdruck gegen Hochdruck“ will der Tag gegen den Schlaganfall am 10. Mai auf die Risikofaktoren der Erkrankung aufmerksam machen. Insbesondere der Bluthochdruck steht im Fokus. Wird er rechtzeitig entdeckt und behandelt, sind viele Schlaganfälle vermeidbar.
(J Stroke Cerebrovasc Dis 2016; doi:
10.1016/j.jstrokecerebrovasdis.2016.02.026)
Mehr Informationen unter www.schlaganfall-hilfe.de