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Tag der Pflege: Schluss mit schönen Sonntagsreden – Endlich handeln

Pressemitteilung

Berlin – Zum Internationalen Tag der Pflege am 12. Mai wird alljährlich die Arbeit von Pflegekräften gewürdigt. Dazu erklärt Elisabeth Scharfenberg, Sprecherin für Pflege- und Altenpolitik:

Der Pflegenotstand steht uns nicht bevor, wir stecken bereits mittendrin. Massenhaft unbesetzte Stellen für Pflegekräfte, Abbau statt Aufbau von Ausbildungsplätzen, hunderttausende frustrierter und überlasteter Pflegekräfte in Kliniken, Pflegeheimen und –diensten: Das ist die Realität eines Berufes, der zu 80 Prozent von Frauen ausgeübt wird.

Schwarz-Gelb muss seinen pflegepolitischen Tiefschlaf beenden und Maßnahmen ergreifen, um die Attraktivität und das Ansehen der Pflegeberufe zu steigern. Wir werden künftig einen höheren Bedarf an Pflegekräften haben, denn der demographische Wandel holt uns gnadenlos ein. Wir müssen uns heute um die menschenwürdige Versorgung von morgen kümmern.

Es ist ungeheuerlich, dass Wirtschaftsminister Brüderle den im März mühsam verhandelten Pflege-Mindestlohn wieder blockieren will. Der Mindestlohn ist ein wichtiger Baustein, um Dumping-Löhnen in der Pflege Einhalt zu gebieten und den Pflegeberuf attraktiver zu machen. CDU/CSU und FDP müssen die angekündigte Pflegeausbildungsreform anpacken. Wir brauchen ein abgestuftes und durchlässiges Ausbildungssystem, in dem jeder unabhängig vom Schulabschluss die Chance hat, sich weiter zu qualifizieren. Die Pflege muss Aufstiegschancen bieten. Das ist wichtig, um Menschen für die Pflege zu interessieren.

Die Koalition muss Ausbildungsplätze schaffen, denn noch gibt es mehr Bewerberinnen und Bewerber als Plätze. Es muss eine Ausbildungsumlage in der Altenpflege eingeführt werden, um die Ausbildungskosten gleichmäßig auf alle Schultern zu verteilen. Denn Einrichtungen und Dienste, die nicht ausbilden, zahlen bisher nichts. Sie profitieren aber wie alle anderen von ausgebildeten Fachkräften. Bei Umschulungen zu Pflegeberufen muss die Finanzierung aller drei Ausbildungsjahre dauerhaft gesichert werden. Zurzeit ist das nur bis Ende 2010 der Fall, woran Schwarz-Gelb nichts ändern will. Ergänzend brauchen wir endlich ein verbindliches System zur Personalbemessung, damit Schluss ist mit der personellen Unterbesetzung in Kliniken, Einrichtungen und Diensten.

Die dafür nötigen Investitionen lohnen sich. Pflege ist ein Jobmotor wie kaum eine andere Branche. Wir müssen endlich Farbe bekennen: Was ist uns eine gute Pflege wert? Jetzt heißt es nicht nur reden, sondern handeln, denn Pflege geht uns alle an.