Potsdam – Für viele Menschen ist eine Organtransplantation die einzige Chance, ein neues Leben zu beginnen. Jeder kann plötzlich und völlig unerwartet durch Krankheit oder Unfall in die Situation geraten, auf ein Organ angewiesen zu sein. Die Region Nord-Ost, zu der die Länder Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern gehören, nimmt seit Jahren eine Spitzenstellung bei der Organspende in Deutschland ein. Gesundheitsministerin Anita Tack (Linke) hat heute in einem Schreiben den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Brandenburger Krankenhäuser für ihr bisheriges Engagement gedankt. Ohne den ganz persönlichen Einsatz der Beschäftigten, vor allem der auf den Intensivstationen in den Krankenhäusern des Landes, wäre das gute Ergebnis Brandenburgs im bundesweiten Vergleich nicht möglich, so Tack.
Der Schlüssel dieses Erfolgs liegt laut Ministerin im Engagement und in der engen und vertrauensvollen Zusammenarbeit der Krankenhäuser mit der Deutschen Stiftung Organtransplantation, Region Nord-Ost. In Brandenburg gab es im vergangenen Jahr 19,1 Organspender auf eine Million Einwohner. Damit war die Spendenbereitschaft in Brandenburg höher als im Bundesdurchschnitt mit 14,9. Über 80 Prozent aller Spendeprozesse wurden in einem zeitlichen Rahmen von bis zu 18 Stunden durchgeführt, über 40 Prozent innerhalb von zwölf Stunden.
Derzeit warten 12.000 schwerkranke Patientinnen und Patienten in Deutschland auf eine Organtransplantation. 1.000 von ihnen versterben jährlich, weil sie nicht rechtzeitig ein Organ erhalten konnten. Es ist für jeden Menschen richtig, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen. Es ist wichtig eine persönliche Entscheidung zu treffen. Die Spende ist lebenswichtig für die vielen betroffenen Menschen, sagt Tack, die all jenen dankt, die sich für eine Organspende entscheiden.
Die Bereitschaft, nach dem Tod Organe spenden zu wollen, kann mit Hilfe eines Organspendeausweises dokumentiert werden. Einen Organspendeausweis kann jeder ab 16 Jahren ausfüllen. Spenden kann grundsätzlich jeder Mensch. Es gibt keine feste Altersgrenze. Derzeit sind ca. 50 Prozent der Spender älter als 50 Jahre. Ob ein bestimmtes Organ für eine Transplantation in Frage kommt, wird erst nach dem Tod medizinisch beurteilt, so dass für die Entscheidung zur Spende zu Lebzeiten keine Untersuchung erforderlich ist.
Ich möchte Sie deshalb bitten, das Thema Organspende auch weiterhin zu einem wichtigen Thema in Ihrem Krankenhaus zu machen. Melden Sie jeden möglichen Spender den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Deutschen Stiftung Organtransplantation, Region Nord-Ost, auch wenn Sie keine eigene Intensivstation betreiben. Bitte lassen Sie nicht nach in Ihrem Engagement, so die Ministerin in ihrem Schreiben an die Krankenhäuser.