Berlin – Anlässlich Ihres Besuchs bei der Suchthilfegemeinschaft Synanon erklärt die Drogenbeauftragte der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Maria Eichhorn MdB:
Ein Leben ohne Drogen – dies ist das Motto von Synanon, einer Suchthilfeeinrichtung, die von Süchtigen für Süchtige vor 36 Jahren gegründet wurde. Synanon versteht sich als Lebensschule auf Zeit. Süchtige Menschen sollen als Bewohner des Synanon-Hauses lernen, wie sie dauerhaft nüchtern leben können. Synanon zeigt, dass niedrigschwellige Suchttherapie erfolgreich ist und vielen Menschen so zu einem suchtmittelfreien Leben verholfen werden kann. Beeindruckend ist das ganzheitliche Konzept, mit denen Synanon Süchtigen zum Ausstieg aus der Sucht und dauerhafter Abstinenz von Drogen verhilft. Dazu gehört ein von vielen oftmals erstmalig erfahrener strukturierter Tag. Die ständige Begleitung durch erfahrenere Bewohner des Hauses und strikte Regeln wie ein Verbot des Konsums jeglicher Drogen, auch von Alkohol und Tabak, sind die Grundlagen für ein suchtfreies Leben. Verstöße werden konsequent mit einem Verweis aus dem Haus sanktioniert. Ebenso wichtig, um später im “normalen” Leben Fuß zu fassen ist die Unterstützung bei schulischer und beruflicher Ausbildung. Hierbei spielen die Synanon angegliederten Zweckbetriebe eine bedeutende Rolle. Sie haben in erster Linie eine therapeutische Funktion für die ehemals Abhängigen. Im Gespräch mit dem Vorstandsvorsitzenden Uwe Schriever wurde deutlich, wie sehr die Gesellschaft heute auf diese Art von Hilfe zur Selbsthilfe angewiesen ist. Der Altersdurchschnitt der bei Synanon jährlich aufgenommenen Abhängigen sinkt und liegt mittlerweile bei nur noch 30-35 Jahren. Die meisten der im Haus lebenden ehemals Süchtigen wiesen heutzutage Abhängigkeiten von mehreren Suchtmitteln auf. Die Gründe für die geänderte Problemlage sieht der Vorstandsvorsitzende vor allem im familiären Umfeld vieler seiner Bewohner. Er verweist darauf, dass viele Abhängige nicht, wie noch vor 10 oder 20 Jahren, bei Synanon resozialisiert werden müssen, sondern erst hier ihre erste Sozialisation erfahren. Was es heißt, ein “normales” Leben zu führen und ernst genommen zu werden, erlernen viele erst bei ihrem Aufenthalt im Hause. Der Besuch im Haus macht eines ganz deutlich – ein Leben ohne Drogen ist möglich, wenn die Abhängigen es wollen und wenn die Rahmenbedingungen dafür geschaffen werden. Die Substitutionstherapie, insbesondere die von der Mehrheit des Bundestages im Mai beschlossenen Möglichkeit der Heroinsubstitution lehnt der Vorstandsvorsitzende daher ab, da sie die Süchtigen nicht zu einem abstinenten Leben führt, sondern die Sucht verlängert. Der Erfolg seiner Einrichtung gibt Herrn Schriever Recht.