Berlin/Nürnberg – 13. November
-
Depressionen bei chronischen Augenerkrankungen:
Symposium am 11. November 2017 in Nürnberg -
Ärzte berichten über die Ursachen und Auswirkungen bei chronischen Erkrankungen
-
Bundesverband AUGE diskutiert mit Betroffenen und Ärzten über Depressionen bei chronische Augenerkrankungen/ Firma Bayer Vital GmbH förderte finanziell dieses Vorhaben
Am vergangenen Samstag trafen sich in Nürnberg Betroffene und Ärzte um über das Thema „Depressionen bei chronischen Augenerkrankungen“ zu diskutieren. Der „Bundesverband Auge“ mit Vereinssitz in Berlin hatte als Patientenorganisation zu diesem Symposium nach Nürnberg eingeladen. Die Firma Bayer Vital GmbH unterstützte mit Finanzmittel und Infomaterial diese Veranstaltung.
„In Deutschland leben fast 5 Millionen Betroffene mit schweren chronischen Augenerkrankungen. Viele chronisch an den Augen Erkrankte, vornehmlich am Glaukom (Grüner Star) oder an AMD (Altersbedingte Makuladegeneration) erkrankte, haben Angst zu erblinden und leiden unter Depressionen“, so der Bundesvorsitzende Dieter Staubitzer.
Herr Dr. Dr. med. Ekkehard Jecht, Hautarzt und Pychotherapeut aus Nürnberg, hatte im Eröffnungsvortrag die Hintergründe von Depressionen anschaulich aufgezeigt und ist dann auf die „Depressionen bei Augenerkrankungen“ eingegangen.
Frau Dr. Susanne Fiege, Chemikerin und von der Deutschen DepressionsLiga aus Kerpen, hatte in Ihrem Referat, auch aus der Sicht einer Betroffenen, anschaulich die Problematik aufgezeigt. In der anschließenden Podiumsdiskussion mit den Referenten und weiteren Teilnehmern, u.a. mit Herrn Klaus Weckwerth, Dipl.-Sozialpädagoge als stellvertretender Vorsitzender beim Bündnis gegen Depressionen Nürnberg und Leiter der Abteilung „Betreutes Wohnen für psychisch Kranke“ beim Caritasverband Nürnberg, wurde das Thema ausgiebig diskutiert.
Gerade frisch nach der Erst-Diagnose, fallen die Betroffenen häufig in ein tiefes Loch, bekommen Depressionen. Die behandelnden Augenärzte haben meistens nicht die Zeit, die Diagnose den Betroffenen ausführlich zu erklären. Die Betroffenen fühlen sich häufig alleine gelassen. Es ist auch wichtig zu verstehen, dass chronische Krankheiten keineswegs nur linear, gleichmäßig verlaufend, sondern in manchen Fällen erhebliche, teils dramatische Spitzen (Schmerzen, Leiden) aufweisen. Dieser Aspekt ist in der öffentlichen Wahrnehmung eher unterrepräsentiert und wurde im Rahmen dieses Projektes näher thematisiert. Nicht zuletzt auch, um diesen Patienten – nicht selten als „austherapiert” eingestuft – Gehör zu verschaffen und so ihre spezifischen Probleme und Nöte überhaupt erst einmal wahrzunehmen. Psychische Erkrankungen erfordern zumeist dauerhafte und lebenslange therapeutische Maßnahmen. Eine aktive Mitwirkung des Patienten ist daher therapiefördernd, lindert Beschwerden und kann Komplikationen vermeiden. Das Thema „Depression“ ist in den Medien schon sehr präsent, daher wurde mit dem Vorhaben diese Thematik auf neue, andere Art besetzt. Mit dem Blick auf die Patienten bzw. Betroffenen ist es wichtig, bestehende patientenrelevante Erkenntnisse in die Praxis zu bringen.
Bundesverband AUGE e.V. der gemeinnützige Verein kümmert sich um Menschen, die vorwiegend unter chronischen Augenerkrankungen leiden, wie beispielsweise Glaukom (Grüner Star), Makuladegeneration (AMD), Trockenes Auge sowie Netzhaut- und Hornhauterkrankungen. Einige Erkrankungsformen können die Sehkraft erheblich einschränken und bei fehlender Behandlung zur Erblindung führen. Der Selbsthilfeverein gibt Betroffenen und Angehörigen Tipps und Hilfestellung zum richtigen Umgang mit der Augenerkrankung als auch bei der Inklusion im Alltagsleben. Der Verband informiert die Bevölkerung über augenspezifische Krankheitsbilder und ruft zur Früherkennung auf. In den Medien und in Mitglieder-Infos berichtet der Verein über aktuelle Therapieentwicklungen aus Wissenschaft und Forschung und alternative Behandlungsmethoden. Der 1999 gegründete Verein ist eine Selbsthilfeorganisation mit bundesweit rund 1000 Mitgliedern aus fast allen Bundesländern. Der Bundesverband ist Mitglied im Wohlfahrtsverband DER PARITÄTISCHE-Bayern und in verschiedenen Dachverbänden der Selbsthilfe. Die Organisation finanziert sich ausschließlich aus Mitgliedsbeiträgen und öffentlichen Projektmitteln der Krankenkassen sowie über Spenden. Der Verein betreibt eine barrierefreie Homepage und ein kostenloses Beratungstelefon. Die Geschäftsstelle befindet sich in Aurach bei Ansbach in Bayern, Vereinssitz ist in Berlin.
Weitere Informationen: www.bundesverband-auge.de