Mainz – Immer weniger Menschen in Rheinland-Pfalz missbrauchen Suchtmittel. Das ist ein wesentliches Ergebnis einer Repräsentativerhebung für das Jahr 2006 im Auftrag des Gesundheitsministerium, wie Gesundheitsministerin Malu Dreyer heute in Mainz mitteilte. Die Daten zeigten, dass die kontinuierlichen Maßnahmen zur Suchtprävention bei immer mehr Menschen zu einem größeren Gesundheitsbewusstsein geführt haben.
Bei rund 257.000 Menschen im Land sei nach der Untersuchung von einem riskanten oder schädlichen Alkoholkonsum auszugehen. Damit ist die Zahl der Menschen mit riskantem Alkoholkonsum erfreulicherweise zurückgegangen. Wurde im Jahr 2000 noch bei 20,8 Prozent der Männer und 12,5 Prozent der Frauen riskanter Alkoholkonsum festgestellt, galt das 2006 nur noch für 10,4 Prozent der Männer und 7,6 Prozent der Frauen. Die Schwellenwerte für einen riskanten Alkoholkonsum liegen bei Männern bei 30 Gramm und bei Frauen bei 20 Gramm Reinalkohol täglich. Ein Liter Bier hat etwa 40 Gramm reinen Alkohol.
“Ich freue mich darüber, dass es immer weniger starke Raucherinnen und Raucher gibt, also Menschen, die täglich mehr als 20 Zigaretten rauchen”, sagte die Ministerin. Ein deutlicher Rückgang sei in der Altergruppe der 15- bis 39-Jährigen festzustellen. Im Jahr 1990 lag der Wert in dieser Altersgruppe noch bei 20,4 Prozent, im Jahr 2000 bei 11,2 Prozent und im Jahre 2006 bei 9,8 Prozent.
Bei den jungen Menschen zeigen sich nach Angaben der Ministerin unterschiedliche Entwicklungen. In den vergangenen 12 Monaten vor der Befragung haben 13,8 Prozent der 15- bis 17-Jährigen im Jahr 2000 Cannabis konsumiert. Im Jahr 2006 waren es 8,2 Prozent. Nur bei den männlichen 14- bis 19-Jährigen ist der Anteil der regelmäßigen Cannabis-Konsumenten gleich geblieben.
Zugenommen habe der Anteil der so genannten Rauschtrinker, die fünf und mehr Gläser Alkohol bei einer Gelegenheit getrunken haben. In den letzten 30 Tagen vor der Befragung 2006 haben 38,8 Prozent der 15- bis 17-Jährigen (gegenüber 35,1 Prozent im Jahre 2000) und 39,3 Prozent der 18- bis 29-Jährigen (gegenüber 35,9 Prozent im Jahre 2000) mehr als fünf Gläser Alkohol bei einer Gelegenheit zu sich genommen.
Die Daten bestätigen aus Sicht der Ministerin, dass sich Suchtprävention vor allem an die Bevölkerungsgruppen richten muss, die Suchtmittel in gesundheitsschädigender und riskanter Weise konsumieren. Die aus Landesmitteln unterstützten Maßnahmen und Projekte zur Frühintervention für besonders gefährdete Jugendliche seien bereits im vergangenen Jahr erweitert worden. Die Projekte MOVE – Motivierende Gesprächsführung mit konsumierenden Jugendlichen – und SKOLL – Selbstkontrolltraining mit konsumierenden Personen – werden von den Suchtberatungsstellen und den Fachkräften der Suchtprävention in allen Regionen des Landes angeboten.