Mehr Reichweite im Gesundheitsmarkt

Schließen

Registrierung

Melden Sie sich noch heute an, um gezielt und effektiv Ihre Nachrichten in der Gesundheitsbranche verbreiten zu können.

Kontoinformationen

Ansprechpartner:in

Adresse

Kontakt

Es wurde eine E-Mail zur Bestätigung an Sie gesendet. Nach der Bestätigung sind Sie erfolgreich registriert.


Studie zur Früherkennung von Lungenkrebs geht in die zweite Runde

Pressemitteilung

Heidelberg – In den kommenden Wochen lädt das Deutsche Krebsforschungszentrum erneut rund 120 000 Personen im Alter von 50 bis 69 Jahren aus dem Rhein-Neckar-Kreis ein, anhand eines Fragebogens Angaben zu ihren Rauchgewohnheiten und ihrem Gesundheitszustand zu machen. Ziel der vom Deutschen Krebsforschungszentrum in Zusammenarbeit mit der Thorax-Klinik Heidelberg geleiteten Befragung ist es, die Methoden für eine frühzeitige Diagnose von Lungenkrebs und damit die Heilungschancen dieser häufig tödlich verlaufenden Tumorerkrankung zu verbessern.

Bereits im Herbst 2007 waren 120 000 Einwohner der Region gebeten worden, sich an der schriftlichen Befragung zu beteiligen. Aus dem Kreis der mehr als 40 000 Personen, die den Fragebogen ausgefüllt hatten, wurden bisher 1200 Teilnehmer für die Früherkennungsstudie LUSI (Lungenkrebs-Screening-Interventionsstudie) ausgewählt. “Bei dieser Studie soll geprüft werden, wie gut die Mehrschicht-Computertomographie (MSCT) geeignet ist, Lungenkrebs in einem sehr frühen und damit noch gut behandelbaren Stadium zu erkennen”, erläutert der Studienleiter Professor Nikolaus Becker, Epidemiologe im Deutschen Krebsforschungszentrum. Lungenkrebs ist derzeit die am häufigsten tödlich verlaufende Krebserkrankung, da die Diagnose meist erst in einem fortgeschrittenen Stadium gestellt wird. “Dadurch sterben 85 bis 90 Prozent aller Lungenkrebspatienten im Laufe von fünf Jahren nachdem die Krankheit entdeckt wurde”, führt Becker weiter aus.

Die ausgewählten Teilnehmer der LUSI-Studie werden zu Untersuchungen ins Deutsche Krebsforschungszentrum eingeladen. Dazu gehören unter anderem eine Blutentnahme sowie das Angebot einer Raucherentwöhnungsberatung. Eine wiederum zufällig ausgewählte Hälfte der Teilnehmer wird zudem einem Lungenfunktionstest sowie einer Mehrschicht-Computertomographie unterzogen. Diese Untersuchungen werden im Abstand von jeweils zwölf Monaten insgesamt fünf Mal durchgeführt. Hierbei wird die Strahlungsmenge so niedrig eingestellt, dass die Bilder eben noch aussagekräftig sind. Die Strahlenbelastung für die Teilnehmer liegt damit nicht höher als die durchschnittlich übliche.

Bei fünf Teilnehmern der ersten Studiengruppe wurde durch die Untersuchung ein Lungenkarzinom gefunden, erfreulicherweise durchweg in noch frühen Stadien. Allerdings wurden bei sehr viel mehr Personen Auffälligkeiten gefunden, von denen sich die meisten als harmlos erweisen. “Gewissheit liefert letztlich erst die operative Entnahme und feingewebliche Aufarbeitung. Dies ist jedoch erst ab einer bestimmten Größe des Herdes sinnvoll. Kleinere Herde sind meistens gutartig, dennoch muss durch weitere CT-Untersuchungen nach drei, sechs oder zwölf Monaten kontrolliert werden, ob sie wachsen. Eine Zeit der Ungewissheit kann diesen Teilnehmern leider nicht erspart werden”, erklärt Prof. Stefan Delorme, Radiologe am Deutschen Krebsforschungszentrum und klinischer Leiter der LUSI-Studie.

Aussagekräftige Ergebnisse über die Früherkennung von Lungenkrebs mithilfe der MSCT liegen frühestens in fünf Jahren vor. Insgesamt soll die gemeinschaftlich von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und von der Dietmar-Hopp-Stiftung finanzierte LUSI-Studie 4000 Personen umfassen. Sie steht in Zusammenhang mit Untersuchungen in ganz Europa und den USA, an denen rund 78 000 Menschen teilnehmen sollen.

Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland und Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft deutscher Forschungszentren. Über 2.000 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, davon 850 Wissenschaftler, erforschen die Mechanismen der Krebsentstehung und arbeiten an der Erfassung von Krebsrisikofaktoren. Sie liefern die Grundlagen für die Entwicklung neuer Ansätze in der Vorbeugung, Diagnose und Therapie von Krebserkrankungen. Daneben klären die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des Krebsinformationsdienstes (KID) Betroffene, Angehörige und interessierte Bürger über die Volkskrankheit Krebs auf. Das Zentrum wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert.

Diese Pressemitteilung ist abrufbar unter http://www.dkfz.de