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Studie der Hans-Böckler-Stiftung bestätigt überproportionalen Finanzierungsbeitrag von Privatpatienten

Studie der Hans-Böckler-Stiftung bestätigt überproportionalen Finanzierungsbeitrag von Privatpatienten

Pressemitteilung

Berlin – Eine aktuelle, von der Hans-Böckler-Stiftung geförderte Studie kommt zu dem Ergebnis, dass Privatversicherte anteilig deutlich mehr an niedergelassene Ärzte zahlen als gesetzlich versicherte Patienten. Die Gesundheitsökonomen bestätigen damit die Untersuchungen des Wissenschaftlichen Instituts der PKV (WIP), das seit 2003 einen jährlich steigenden Mehrumsatz der Privatpatienten im Gesundheitssystem ausweist.

Der Mehrumsatz ergibt sich aus einem Vergleich der Leistungsausgaben für privat und gesetzlich Versicherte und quantifiziert die Summe, die dem Gesundheitssystem nicht zur Verfügung stehen würde, wenn Privatversicherte gesetzlich versichert wären. Im Jahr 2005 betrug der Mehrumsatz allein bei den Arzthonoraren 4,2 Milliarden Euro.

Tabelle als Datei-Anhang: MEHRUMSATZ DER PRIVATVERSICHERTEN IN MIO. € http://www.gesundheit-adhoc.de

Die Differenz zum Ergebnis der Studie der Hans-Böckler-Stiftung (3,6 Milliarden im Jahr 2005) erklärt sich zum einen aus der zugrunde liegenden, breiteren Datenbasis des WIP. Zum anderen geht die Studie der Hans-Böckler-Stiftung von den typischen Leistungen für einen gesetzlich Versicherten aus und rechnet diese auf die Arzthonorare für Privatpatienten um. Anders das WIP: Hier wird berücksichtigt, was Privatpatienten tatsächlich beim Arzt erhalten – und das ist oft mehr als bei Kassenpatienten: So fallen zum Beispiel zusätzliche Leistungen beim niedergelassenen Arzt an, wenn Privatpatienten seltener ins Krankenhaus eingewiesen werden.

Privatpatienten stärken mit ihren höheren Honoraren das gesamte Gesundheitssystem. Der daraus erzielte Mehrumsatz ermöglicht es Ärzten und Krankenhäusern, in moderne Geräte und fortschrittliche Behandlungsmethoden zu investieren. So ist es nicht zuletzt auch ein Verdienst der Privatversicherten, dass es –­ ungeachtet von Serviceunterschieden – nach wie vor für alle Menschen in Deutschland ein hohes Versorgungsniveau gibt.

Mit einem einheitlichen Honorarsystem für GKV und PKV, wie es die Gesundheitsökonomen der Studie der Hans-Böckler-Stiftung fordern, würde die Versorgung der gesamten Bevölkerung vereinheitlicht – und zwar nach unten. Dass es für gesetzlich Versicherte immer häufiger zu längeren Wartezeiten kommt, ist allein Folge der von der Politik betriebenen Budgetierung in der GKV.

Die Studien des WIP zum Mehrumsatz sind erhältlich unter: http://www.wip-pkv.de