Mainz – Sterben und Tod nehmen im Leben der Menschen eine besondere Stellung ein. Sie sind sehr stark mit religiösen Überzeugungen und kulturellen Wertvorstellungen verbunden. Auch das muslimische Todesverständnis und die Rituale haben ihre Wurzeln im islamischen Glauben und unterscheiden sich daher in vieler Hinsicht von den christlichen Vorstellungen und Praktiken. Das Institut für Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz bietet am 2. Dezember 2006 eine Fortbildung an, bei der theologische, medizinethische und praktische Aspekte der muslimischen Sterbekultur thematisiert und beleuchtet werden. Die Veranstaltung richtet sich in erster Linie an Ärzte, Krankenhauspersonal, Krankenhausseelsorger und Studierende der Medizin, ist aber auch für alle Interessenten aus anderen Bereichen offen. Veranstaltungsort ist der Seminarraum des Instituts für Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin, Am Pulverturm 13, 55131 Mainz.
Die Glaubensüberzeugung hat praktische Konsequenzen für den medizinischen Alltag, in dem sich Ärzte und Krankenhauspersonal wegen Mangel an Informationen oft überfordert fühlen. Denn durch das Älterwerden der ersten Generation der Muslime steigt die Anzahl der Sterbenden in Deutschland stetig. Aufgrund der medizinischen Praxis verbringt die Mehrheit der Muslime die letzten Tage in deutschen Krankenhäusern, wo sie sich mit zahlreichen Problemen unterschiedlicher Art konfrontiert sehen. Mit Fallbeispielen aus der Praxis werden bei der Veranstaltung die Interessenkonflikte und transkulturellen Spannungen konkretisiert und mit den Teilnehmern diskutiert. Die Veranstaltung ist kostenfrei.
Die Teilnehmeranzahl ist begrenzt und für dieses Jahr sind alle Plätze schon belegt. Die Fortbildung wird aber Mitte nächsten Jahres wiederholt. Bei Interesse und Fragen wenden Sie sich bitte an Dr. des. phil. Abdullah Takim, Tel. 06131 39-37358.