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Start zum bundesweiten Auf- und Ausbau klinischer Krebsregister

Pressemitteilung

Potsdam – Morgen wird mit einer Veranstaltung in der Uni-Klinik Regensburg symbolisch der Auftakt für den bundesweiten Aufbau klinischer Krebsregister gegeben. „Auf diesen Augenblick haben die Länder seit 2004 hingearbeitet. Mit dem Inkrafttreten des Krebsfrüherkennungs- und -registergesetzes (KFRG) am 9. April 2013 hat der Bund endlich die erforderlichen Rahmenbedingungen für eine bundesweite und einheitliche klinische Krebsregistrierung geschaffen“, so die Staatssekretärin für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz Almuth Hartwig-Tiedt. Sie nimmt als Vertreterin der Gesundheitsministerkonferenz gemeinsam mit Bundesgesundheitsminister Bahr, Vertretern der Deutschen Krebsgesellschaft und des Kooperationsverbundes „Qualitätssicherung durch klinische Krebsregister“ an der Veranstaltung in Regensburg teil und stellt den Stand des Aufbaus klinischer Register in den Ländern dar.

Von der Erstdiagnose bis zum Ende der Krebsbehandlung werden in klinischen Krebsregistern alle ärztlichen Maßnahmen dokumentiert. Der Nutzen für Patientinnen und Patienten ist enorm: Alle verfügbaren Daten stehen den Behandelnden zeitnah zur Verfügung. Überflüssige Doppeluntersuchungen und manche Wartezeiten lassen sich so vermeiden, Anschlussbehandlungen leichter organisieren. Ärztinnen und Ärzte in den Kliniken und Praxen erhalten wertvolle Erkenntnisse darüber, wie erfolgreich ihre Behandlungsmethoden waren. Damit ist die klinische Krebsregistrierung Dreh- und Angelpunkt der Qualitätssicherung und -entwicklung in der Onkologie.

In Brandenburg wurde seit 1995 Zug um Zug eine flächendeckende klinische Krebsregistrierung mit einheitlichen Dokumentationsverfahren aufgebaut. Grundlage dieser Krebsregistrierung sind bis heute freiwillige Vereinbarungen zwischen den Krankenkassen und den fünf onkologischen Schwerpunktkrankenhäusern im Land, die eine lückenlose Finanzierung seit 18 Jahren sichern. Eine Zusammenführung der früheren fünf Regionalregister zu einem landesweiten klinischen Krebsregister wurde 2012 erfolgreich abgeschlossen. Hartwig-Tiedt: „Damit hat Brandenburg bundesweit die längsten und besten Erfahrungen in der klinischen Krebsregistrierung – und diese Erfahrungen geben wir gerne weiter.“ 2011 hat das Klinische Krebsregister Brandenburg insgesamt 16.024 Fälle vollständig dokumentiert und den Leistungserbringern als qualifizierte Rückmeldung zur Verfügung gestellt. Die Erfassungsrate in Brandenburg beträgt damit über 95%.

Wie ein Qualitätsmanagement unter Einbeziehung aller Beteiligten in der Versorgung einer Region gestaltet werden kann, wird auf der Auftaktveranstaltung in Regensburg durch eine Video-Liveschaltung in eine Sitzung der AG Brustkrebs der „Qualitätskonferenz Onkologie Brandenburg“ und in eine Tumorfallkonferenz („Tumorboard“) am Klinikum Frankfurt/Oder gezeigt.

Das KFRG sieht vor, bis Ende 2017 flächendeckend klinische Krebsregister in allen Bundesländern zu etablieren, die nach einheitlichen Vorgaben arbeiten. Dieses anspruchsvolle Ziel kann nur erreicht werden, wenn Bund und Länder, medizinische Fachgesellschaften und alle behandelnden Ärzte, Krankenkassen und Spitzenverbände nahtlos zusammenarbeiten. „Brandenburg wird in diesem Prozess auch weiterhin ein verlässlicher Partner sein“, so Hartwig-Tiedt.