Saarbrücken – Am gestrigen Dienstag hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) die Einstufung der Schweinegrippe als Pandemie zurückgezogen. Staatssekretär Sebastian Pini nimmt dies als Anlass, eine erste Bilanz zu ziehen:
Oberste Priorität hatte und hat für uns zu jedem Zeitpunkt der Schutz der Menschen im Saarland vor drohenden Gesundheitsgefahren. Die Zusammenarbeit zwischen allen Akteuren bei der Organisation und Durchführung der Impf-Aktion war außerordentlich gut. Durch Aufklärungs- und Informationsarbeit der Ärzte, Apotheken, Gesundheitsämter, des Ministeriums inklusive seiner nachgeordneten Behörde insbesondere hinsichtlich verstärkter Hygiene-Maßnahmen konnte vorbeugend sicherlich eine ganze Menge verhindert werden.
Glücklicherweise ist die Schweinegrippe glimpflicher verlaufen, als zunächst vermutet werden musste. Doch wir müssen uns stets bewusst sein, dass eine solche Pandemiegefahr in einer globalisierten Welt immer wieder passieren kann. Wir müssen uns stets darum bemühen, bei der Organisation und dem Informationsfluss noch besser zu werden.
Staatssekretär Pini bekräftigte in diesem Zusammenhang noch einmal die Forderung sämtlicher Bundesländer an den Bund, sich an den verbliebenen Kosten für die Schweinegrippe-Impfaktion zu beteiligen. Diese Forderung wurde auch Anfang Juli von der Gesundheitsministerkonferenz bekräftigt. Der Bund hat uns im vergangenen Jahr zugesagt, dass er uns hinsichtlich des Kostenrisikos nicht im Regen stehen lässt, sollte die Krankheit anders verlaufen als vorhergesagt, so Staatssekretär Pini. Kritisch ist auch zu betrachten, dass jegliche Gefahrenabwehrmaßnahmen ausschließlich an Empfehlungen der WHO und des Robert-Koch-Instituts ausgerichtet waren. Wir müssen darüber nachdenken, welche Möglichkeiten es für eine regionalere Risikoeinschätzung gibt.
Hintergrund: Im Saarland hat die Beschaffung, Lagerung und Weiterverarbeitung der 432.000 Impfstoffdosen (Pandemrix und CSL-Impfstoff für Schwangere) insgesamt rund 4,2 Millionen Euro gekostet. Bisher wurden rund 70.000 Saarländerinnen und Saarländer gegen die Schweinegrippe geimpft. Aus dem von den Krankenkassen eingerichteten Fonds werden demnach mindestens 1,05 Millionen Euro an Rückzahlungen an das Land kommen.