Berlin – Der Staatssekretär im Bundesgesundheitsministerium, Dr. Klaus Theo Schröder, überreichte heute bei einem Festakt im Langenbeck-Virchow-Haus in Berlin den diesjährigen Robert-Koch-Preis und die Robert-Koch-Medaille in Gold.
In diesem Jahr erhalten den mit 100.000 Euro dotierten Preis die beiden Wissenschaftler Peter Palese, Professor an der Mount Sinai Medical School, New York, USA und Yoshihiro Kawaoka, Professor an der University of Tokyo, Japan, und gleichzeitig an der University of Wisconsin-Madison, USA. Mit dem Preis werden ihre bahnbrechenden Forschungsarbeiten über Influenzaviren (Grippeviren) und die Entwicklung von Techniken zur molekulargenetischen Herstellung und Untersuchung dieser Grippe-Erreger ausgezeichnet. Die Erkenntnisse von Prof. Palese und Prof. Kawaoka bilden die wissenschaftliche Grundlage für eine zielgerichtete Produktion von definierten Influenza-Impfstoffen in vergleichsweise kurzer Zeit, was im Falle einer Pandemie von besonderer Bedeutung ist.
Mit der Robert-Koch-Medaille in Gold wird Professor Hans-Dieter Klenk, Institut für Virologie, Universität Marburg, für sein Lebenswerk zur Biologie und Entstehung von Infektionskrankheiten durch Influenza- sowie Ebola- und Marburgviren ausgezeichnet.
In seiner Ansprache sagte Dr. Klaus Theo Schröder: “Als im letzten Winter die ersten am Vogelgrippevirus verendeten Schwäne auf Rügen gefunden wurden, war die Besorgnis groß. Die bis dahin überwiegend in Asien grassierende Tierseuche erreichte Deutschland und warf viele Fragen auf. Welche Eigenschaften hat das Virus, wird es von Mensch zu Mensch übertragen und wie kann man sich schützen? Dank der herausragenden Arbeit der Wissenschaftler, die heute ausgezeichnet werden, haben wir Antworten, wie die Virusinfektion verhütet und das Influenzavirus bekämpft werden kann. Ich danke Professor Peter Palese, Professor Yoshihiro Kawaoka und Professor Hans-Dieter Klenk für diese Arbeit. Sie haben das Influenzavirus, seine Genetik und sein Gefahrenpotential erforscht und damit eine wichtige Grundlage für die Entwicklung von Impfstoffen und Therapiemöglichkeiten geschaffen.”
Auch für herausragende Arbeiten des wissenschaftlichen Nachwuchses gab es Preise. Den mit 2.500 Euro dotierten Postdoktorandenpreis erhielten Dr. Jost Enninga, Paris, Dr. Jan Münch, Ulm, und Dr. Ulrich Johannes Salzer, Freiburg.
Der jährlich verliehene Robert-Koch-Preis zählt zu den höchsten wissenschaftlichen Auszeichnungen in Deutschland. Er wird seit den 60er Jahren jährlich an Forscher verliehen, die wesentliche Erkenntnisse zu aktuellen medizinischen Fragen und Problemen gewonnen haben. Der Bund bezuschusst den Preis mit 42.500 Euro.
Mit der Robert-Koch-Medaille in Gold würdigt die Robert-Koch-Stiftung das herausragende Lebenswerk von Wissenschaftlern. Die Robert-Koch-Medaille ist ohne Dotierung.
Nähere Informationen zu Preisträgern finden Sie unter: http://www.robert-koch-stiftung.de