Stuttgart – Die besondere Leistung von Selbsthilfegruppen kann durch fachliche Hilfen nicht ersetzt werden, sagte der Staatssekretär im Ministerium für Arbeit und Soziales, Dieter Hillebrand, am Mittwoch (12.11.) in Offenburg. Bei der Veranstaltung des Ministeriums und des Landkreistags Vielfalt braucht Strukturen. Selbsthilfeunterstützung im Wandel betonte Hillebrand, dass die Landesregierung trotz Sparhaushalt an der Förderung der Selbsthilfegruppen und der Selbsthilfekontaktstellen festhält. Die Selbsthilfegruppen im Gesundheitsbereich werden mit jährlich 700 000 Euro gefördert; mit jährlich rund 150 000 Euro die Selbsthilfekontaktstellen.
Nach Schätzungen gibt es in Baden-Württemberg zwischen 5 000 und 7 000 Selbsthilfegruppen. Wollte ich deren Arbeit angemessen würdigen, bräuchte ich Stunden, so Hillebrand. Häufig sei das Engagement in einer Selbsthilfegruppe auf eine persönliche Krise zurückzuführen. Für viele Betroffene ist das beispielsweise nach der Diagnose einer schweren Erkrankung oder eines psychischen Zusammenbruchs der richtige Weg um mit der neuen Lebenssituation besser zu Recht zu kommen. Die Betroffenen und ihre Angehörigen bräuchten vor allem Zuwendung die von Menschen ausgeht, die Solidarität spüren lassen und mitmenschliche Hilfestellungen geben.
Selbsthilfe sei eine praktische Lebenshilfe, die in dieser Form kein Mediziner oder sonst fachlicher Berater leisten könne. Selbsthilfe sei aber auch Ausdruck von bürgerschaftlichem Engagement. Sie trägt dazu bei, unsere Gesellschaft menschlicher und lebenswerter zu gestalten. Ihr Engagement sei eine der tragenden Säulen für unser Gemeinwesen. Daher setze er sich gerne dafür ein, dass die Arbeit der ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer die gebührende Achtung erfährt, so der Staatssekretär.