Berlin – Die deutschen Generikahersteller sparen der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) in diesem Jahr rund 5 Milliarden Euro. Anders ausgedrückt: Die Beiträge zur Krankenversicherung wären ohne Generika um 0,5 Beitragssatzpunkte höher. Die Einsparsumme basiert auf Hochrechnungen der Entwicklung in den ersten drei Quartalen. Von Januar bis September wurden durch den Einsatz von Generika bereits rund 3,9 Milliarden Euro eingespart. Ursache für diese massive Entlastung der Krankenkassen ist der intensive Preiswettbewerb auf dem Generikamarkt. Tatsächlich liegen die Einsparungen der Kassen mit Generika noch höher, denn hinzu kommen die von den Kassen mit Arzneimittelherstellern geschlossenen Rabattverträge, die zu bislang nicht veröffentlichten weiteren Preisnachlässen führen. Die Freude über diese Entwicklung könnte allerdings schnell vergehen: Denn das Nebeneinander von Rabattverträgen und staatlichen Kostendämpfungsmaßnahmen droht den Preiskampf so zu überhitzen, dass die Generikaindustrie bereits mittelfristig stark geschwächt werden könnte. Schon jetzt haben erste Hersteller mit Personalabbau reagiert. Damit steht langfristig nachhaltiges Einsparpotential für die Kassen auf dem Spiel. Bezogen auf den Herstellerabgabepreis ist Deutschland bereits seit Jahren ein Niedrigpreisland für Generika. Hierzulande sind nach einer internationalen Preisstudie Generika deutlich preiswerter als in den anderen Top-Pharmamärkte Europas. Auch die niedergelassenen Ärzte setzen auf diesen Preisvorteil. Sie verordneten 2007 in 82 von hundert möglichen Fällen ein preiswertes Generikum. Im vergangenen Jahr lag diese Quote noch bei 78 Prozent. Trotz der massiven Sparleistungen der Generikahersteller werden die GKV-Arzneimittelausgaben aber auch in diesem Jahr um mehr als 7 Prozent ansteigen. Das liegt neben der Erhöhung der Mehrwertsteuer an der Preispolitik der forschenden Pharmahersteller. Obwohl diese ihre Absatzzahlen kaum erhöhen konnten, stiegen ihre GKV-Umsätze um 17 Prozent. Ganz anders ist die Situation bei Generika. Während deren Hersteller ihre Absatzzahlen in den ersten neun Monaten des Jahres um 8,7 Prozent steigern konnten, sanken ihre Erlöse im gleichen Zeitraum aufgrund der Preissenkungen sogar noch ab. NEU: Zahl des Monats auch als audio-link auf http://www.progenerika.de