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Sozialministerin Dr. Monika Stolz: „Demenzerkrankungen sind eine zentrale Herausforderung der Politik für ältere Menschen“

Welt-Alzheimertag 2010 unter dem Motto „Gemeinschaft leben“

Stuttgart – „Durch demenzielle Erkrankungen ergeben sich heute die häufigsten und folgenschwersten Beeinträchtigungen im Alter. Mit dem weiteren Anstieg der Lebenserwartung und der alternden Gesellschaft ist in den kommenden Jahren mit einem erheblichen Anstieg demenzieller Erkrankungen zu rechnen. Bereits heute leben in Deutschland über eine Millionen Menschen mit einer Demenzerkrankung“, sagte Sozialministerin Dr. Monika Stolz am Montag (20.9.) zum diesjährigen Welt-Alzheimertag, der am 21. September begangen wird. Forscher gingen von einer Zahl von etwa 2,3 Millionen Erkrankter im Jahr 2050 aus.

Die Ministerin sagte weiter: „Die Entwicklung demenzieller Erkrankungen stellt sicher eine der größten Herausforderungen dar – für die Familien und Angehörigen ebenso wie für die professionellen Dienste und Einrichtungen im Bereich der Altenhilfe und nicht zuletzt auch für die Sozialpolitik.“ In die Versorgung demenzkranker älterer Menschen seien praktisch alle Dienste und Einrichtungen der Altenhilfe einbezogen, insbesondere aber gelte dies für den stationären Altenhilfebereich. Im Verlauf der Erkrankung sind mehr als zwei Drittel der Betroffenen auf eine stationäre Versorgung angewiesen. Der Anteil Demenzkranker unter den Pflegeheimbewohner ist in den vergangenen Jahren stark angestiegen und liegt heute bei etwa 70 Prozent. „Daher muss die gesamte stationäre Pflegeinfrastruktur quantitativ und qualitativ an die besonderen Bedürfnisse demenziell erkrankter Heimbewohner angepasst werden“, sagte Stolz. „Das Sozialministerium begleitet und unterstützt diesen Prozess, insbesondere auch im Rahmen der investiven Pflegeheimförderung.“ Ein wichtiger Förderschwerpunkt – sowohl bei Neubau- wie auch bei Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen – bezog sich in den vergangenen Jahren auf die demenzspezifische Weiterentwicklung der stationären Angebote. Von besonderer Bedeutung war dabei die Bildung überschaubarer Wohngruppen in den Heimen.

„Nach dem Auslaufen der investiven Pflegeheimförderung werden wir weiterhin modelhafte und innovative Ansätze zur Verbesserungen der Situation Demenzkranker fördern“, erklärte die Ministerin. „Für diese Maßnahmen stehen insgesamt 300 000 Euro zur Verfügung.“ So solle beispielsweise der Hilfebedarf und Hilfemöglichkeiten nach einer Demenzdiagnose ermittelt werden. „Dabei wollen wir die Betroffenen, also die Menschen mit einer Demenzdiagnose, selbst zu Wort kommen lassen“, betonte Stolz. Weiter solle geprüft werden, welche innovative Techniken und Technologien für Demenzkranke eingesetzt werden können. „Es gibt bereits zahlreiche technologische Entwicklungen, um die Selbständigkeit und Sicherheit und damit auch die Lebensqualität bei einer demenziellen Erkrankung zu verbessern“, erläuterte Stolz. Als weiteres Projekt führte die Ministerin Verbesserungen der Wirksamkeit der geriatrischen Rehabilitation bei demenziell erkrankten Patienten an. Demenzielle Erkrankungen seien häufig auch durch Einschränkung und Verlust von Bewegungsfähigkeit gekennzeichnet und würden mit einem hohen Sturzrisiko einher gehen. „Es ist ein Teufelskreislauf von mangelnder körperlicher Aktivität, weiter nachlassender körperlicher Leistungsfähigkeit, zunehmender sozialer Isolation und zunehmender Sturzgefährdung, der sich nach der stationären Versorgung fortsetzt“, schilderte Stolz.

Weiterhin seien ein landesweiter Wettbewerb zu innovativen Demenzprojekten sowie der Aufbau eines Demenzportals mit Informationen zu demenzspezifischen Beratungs- und Betreuungsangeboten vorgesehen. „Der Informationsdienst der Alzheimer Gesellschaft Baden-Württemberg bietet schon jetzt eine gute Basis für das angestrebte Demenzportal“, würdigte Stolz. Die vorhandene Datenbank solle nun aktualisiert, erweitert und nutzerfreundlicher gestaltet werden. „Mit systematischen Informationen über vorhandene Beratungs-, Betreuungs- und Versorgungsangebote soll für die Betroffenen und ihre Angehörigen der Zugang zu den bestehenden Hilfe- und Unterstützungsangeboten erleichtert werden“, sagte die Ministerin. An der Umsetzung der Projekte seien unter anderem die Alzheimer Gesellschaft Baden-Württemberg, der Landesseniorenrat, die Demenz Support Stuttgart, die Duale Hochschule, Selbsthilfegruppen sowie Verbände und Träger von Pflegeeinrichtungen beteiligt.