Saarbrücken – Das saarländische Gesundheitsministerium weist auf die Wichtigkeit hin, sich bei Freizeitaktivitäten in der Natur über die Risiken eines Zeckenstiches und mögliche Schutz- und Vorbeugemaßnahmen zu informieren. Denn Zecken können verschiedene Krankheiten auf den Menschen übertragen. Die wichtigsten sind die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) und die Lyme-Borreliose.
Die Infektion mit FSME führt zu einem zwei-phasischen Krankheitsverlauf. Es kommt zunächst zu grippeähnlichen Symptomen mit mäßigem Fieber, Kopfschmerzen, Erbrechen, Schwindelgefühl. Nach einem fieberfreien Intervall von etwa einer Woche (bis zu 20 Tagen) entsteht bei etwa 10% der Infizierten eine Meningoenzephalitis (Hirnhautentzündung). Eine spezifische Behandlungsmöglichkeit beim Auftreten einer Hirnhautentzündung durch FSME gibt es bis heute nicht. Daher ist es so wichtig, sich durch die FSME-Impfung zu schützen.
Vor allem Personen, die sich beruflich oder privat häufig in FSME-Risikogebieten aufhalten, sollten sich impfen lassen. Eine hohe Infektionsgefahr besteht vor allem in Baden-Württemberg, Bayern, Südhessen und Thüringen. Im Saarland zählt bisher nur der Saarpfalz-Kreis zu den FSME-Risikogebieten, da es in den letzten Jahren hier zu einzelnen Erkrankungen an FSME gekommen ist.
Die Ständige Impfkommission am Robert-Koch-Institut empfiehlt seit 2012 für den Saarpfalz-Kreis die Impfung gegen FSME.
Das Saarland will dieser Situation nun im besonderen Maße Rechnung tragen: Die öffentliche Empfehlung zur FSME-Schutzimpfung im Saarland wird ab sofort auf das gesamte Saarland ausgeweitet. Damit will das Saarland auch den Bewohnerinnen und Bewohnern der übrigen Landkreise, die sich gegen FSME impfen lassen, bei einer gesundheitlichen Schädigung durch die Impfung einen Versorgungsanspruch nach §§ 60 ff. Infektionsschutzgesetz ermöglichen. Das Saarland hat sich zu dieser Ausweitung der öffentlichen Impfempfehlungen entschlossen, da auch in den umliegenden Landkreisen eine Infektion an FSME nicht auszuschließen ist.
Die Lyme-Borreliose tritt weltweit auf; sie ist in der nördlichen Hemisphäre die am häufigsten durch Zecken übertragene Infektionskrankheit. Bisher gibt es keine schützende Impfung. Bei einer Infektion hilft eine frühzeitige antibiotische Therapie, weitere Krankheitsfolgen zu vermeiden. Erste Anzeichen einer Infektion mit Borrelien sind das Auftreten einer sich ausbreitenden Rötung um die Stichstelle, die in der Mitte bereits blasser wird bzw. sonstige unerklärbarer Beschwerden.
Auch wenn nicht alle Zecken Krankheitserreger in sich tragen, ist die Vorsorge wichtig: Der beste Schutz gegen einen Zeckenstich ist eine Kleidung, die den Körper sowie Beine und Füße bedeckt. Daher ist darauf zu achten, bei Waldspaziergängen möglichst lange Kleidung, Strümpfe sowie feste Schuhe zu tragen. Zecken sollten auch schnellmöglich gefunden und entfernt werden. Nach einem Aufenthalt im Freien soll unbedingt der Körper nach eventuellen Zeckenstichen abgesucht werden. Beim Entfernen sollte der Körper der Zecke nicht gequetscht werden. Es gibt spezielle Zangen, Pinzetten, Schlingen oder Zeckenkarten. Wichtig ist, die Stichstelle in den Tagen danach zu kontrollieren und auf das körperliche Befinden zu achten.
Weiterführende Informationen finden Sie auf der Homepage des Gesundheitsministeriums: www.saarland.de/16171.htm sowie unter: www.zecken.de , www.zeckenschule.de und www.rki.de/SharedDocs/FAQ/FSME/Zecken/Zecken.html#f3447400