Berlin – Protonenpumpenhemmer sind Arzneimittel, die Ärzte sehr häufig verordnen, um die Magensäureproduktion zu vermindern. Omeprazol war der erste Wirkstoff seiner Klasse und ist sehr gut verträglich. Er hemmt ein Enzym, das als “Protonenpumpe” bezeichnet wird. Dieser Wirkmechanismus blockiert im Gegensatz zu Arzneimitteln, die nur einen Botenstoff unterdrücken, die komplette Säureproduktion.
Was früher eher bei Managern auftrat, kennt heute fast jeder: Das brennende Gefühl hinter dem Brustbein oberhalb der Magengegend. Dieses Symptom tritt besonders oft nach einer fettreichen üppigen Mahlzeit, nach Alkohol- und Nikotingenuss oder im Liegen auf. Seine Ursache: Ätzende Säure fließt aus dem Magen in die Speiseröhre zurück, deren sensible Schleimhaut dadurch ernsthaft geschädigt werden kann. Tritt ein solcher Rückfluss häufig oder ausgeprägt auf, sprechen Mediziner von einer Refluxerkrankung oder Reflux-Ösophagitis. Im Gegensatz zum gesunden Magen, der “säurefest” ist, kann die Magensäure in der Speiseröhre Entzündungen, Geschwüre und Vernarbungen mit Verengungen hervorrufen. Derartige Veränderungen können eine Krebsvorstufe mit deutlich erhöhtem Karzinomrisiko darstellen.
Die häufigsten Ursachen des Sodbrennens sind eine Fehlfunktion oder ein undichter Verschluss des unteren Schließmuskels der Speiseröhre. Auch eine herabgesetzte Speichelproduktion oder eine verzögerte Magenentleerung können der Auslöser sein. Die Beschwerden können durch Stress, Alkohol, zu spätes oder zu üppiges Essen verschlimmert werden. Kann das Sodbrennen nicht durch eine Änderung des Lebensstils gemindert oder beseitigt werden, ist eine medikamentöse Anti-Reflux-Therapie mit Omeprazol angezeigt. Omeprazol bessert nicht nur die Symptome, sondern es lässt auch die Entzündungen in der Speiseröhre schnell abheilen.
Omeprazol steht als preisgünstiges Generikum sowohl zur Behandlung der Reflux-Ösophagitis als auch von Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüren zur Verfügung. Es ist der am zweithäufigsten verordnete Wirkstoff in Deutschland. Durch ihren Preisvorteil gegenüber patentfreien Erstanbieterprodukten und “Scheininnovationen”, also neuen, aber keineswegs besseren Wirkstoffen, bieten Generika den Krankenkassen laut Arzneiverordnungsreport allein bei diesem Wirkstoff ein Einsparvolumen von 211 Millionen Euro pro Jahr.