Das internationale Netzwerk Singende Krankenhäuser e.V. bietet auch 2025 wieder eine Singleiter-Weiterbildung an, um das gesundheitsfördernde Singen im Gesundheitswesen zu verbreiten. Singen ist gesund, das weiß jedes Kind – und die moderne Forschung belegt dies zunehmend. Auch im 15. Jahr seines Bestehens will der gemeinnützige Verein mit dem heilsamen Singen Menschen darin unterstützen, ihre Selbstwahrnehmung, Selbstregulation und Selbstwirksamkeit zu stärken.
Zahlreiche Forschungen und Studien belegen die vielfältigen gesundheitsfördernden Wirkungen des Singens auf Körper, Geist und Seele. Leistungsfreies Singen bewirkt einen hormonellen Glückscocktail im Gehirn und reduziert Angst und Stress. Singen führt zu einer vertieften Atmung und mobilisiert das Herz- und Kreislaufsystem, wobei ganz nebenbei das Immunsystem ordentlich in Schwung kommt (Immunglobuline A steigen z.B. im Speichel an). Der Auftrag des Netzwerks ist es, das heilsame Singen zu Menschen in schwierigen Lebenssituationen, sei es Krankheit, Tod oder Krise zu bringen. Unsere neuen Flyer und Termine (auch online) für das Weiterbildungsjahr 2025 sind über diesen Link einsehbar.
Gemeinsames Singen, wie wir es verstehen, ist heilsam, weil eingängige, lebensbejahende Melodien und Texte ohne Notenblatt und Anspruch auf Perfektion gesungen werden und Begegnung mit anderen Menschen ermöglicht wird. Eine psychosomatische Traumapatientin namens Zoe beschreibt mit eigenen Worten, was das Singen mit ihr macht:
- Ich fühle mich beim Singen auf ganz neue Weise geerdet und verankert. Es gibt meinem umherirrenden Inneren einen Ort, der sich plötzlich stimmig und natürlich anfühlt.
- Ich spüre etwas sehr Kraftvolles, das mich trägt und nährt. Das Gefühl, dass ich nicht stark genug bin für diese Welt, wandelt sich. Ich kann weitergehen.
- Ich fühle mich mit den anderen verbunden! In diesem gemeinsam sein, ganz ohne Anstrengung, ganz ohne Anspruch, ist es für mich möglich, eine Verbundenheit zu fühlen, die ich sonst selten wahrnehmen kann. Und sie fühlt sich überraschenderweise ganz tief und ursprünglich an, als wenn etwas berührt wird, das alt und vergraben schon in mir, in uns ist und sich neu entfaltet.
Wie machen wir unser komplementärmedizinisches Angebot für das Gesundheitswesen nutzbar? Gesundheitseinrichtungen, in denen gesungen wird, werden als humaner wahrgenommen. Dort entstehen neue Begegnungsräume und der Mensch selbst rückt wieder mehr in den Mittelpunkt der Behandlung. Wir zeichnen Gesundheitseinrichtungen, in denen regelmäßig nach den Vereinsrichtlinien gesungen wird, als „Singendes Krankenhaus“ oder „Singende Pflegeeinrichtung“ aus und geben so komplementärmedizinisch der Schulmedizin ihre Seele zurück. In unserer modular aufgebauten Singleiter-Weiterbildung können Fachkräfte oder musikalische interessierte Laien theoretisch-methodisches Wissen erwerben. Neben handwerklichen Fähigkeiten wie Liedrepertoire und Stimmbildung werden medizinische und (musik-) therapeutische Grundlagen vermittelt. Das Ganze bezogen auf Schwerpunkte von Störungsbildern wie neurologische Stimulation bei Parkinson, Long Covid und Aphasie oder Stärkung der Resilienz in der Psychoonkologie und Psychosomatik oder etwa vegetative Stimulation bei Pflegebedürftigkeit, Demenz oder im Sterbeprozess, um nur einige aufzuzählen.