Mainz – Björn Rodday erhält 10.000 Euro zur Unterstützung seiner Forschungsarbeit auf dem Gebiet der Immuntherapie maligner Tumoren.
Mit 10.000 Euro unterstützt die Sibylle-Kalkhof-Rose-Stiftung erstmals einen exzellenten Nachwuchswissenschaftler der Johannes Gutenberg-Universität Mainz: Björn Rodday, Institut für Physiologie und Pathophysiologie sowie Mitglied der Gutenberg-Akademie, erhält Fördermittel zur Unterstützung seiner Forschungsarbeit auf dem Gebiet der Immuntherapie maligner Tumoren. “Wir freuen uns sehr, dass die Sibylle-Kalkhof-Rose-Stiftung exzellente Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler fördert”, erklärt der Präsident der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Univ.-Prof. Dr. Georg Krausch, “als Mitglied der Gutenberg-Akademie gehört Björn Rodday zu den besten Doktorandinnen und Doktoranden unserer Universität. Wir danken Sibylle Kalkhof-Rose für dieses vorbildhafte stifterische Engagement. Gerade angesichts knapper öffentlicher Haushalte bieten Stiftungen die Möglichkeit, besondere Akzente — wie hier in der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses — zu setzen und hervorragende Leistungen zu fördern.”
Die Sibylle-Kalkhof-Rose-Stiftung wurde 2006 von der privaten Stifterin Sibylle Kalkhof-Rose und einem weiteren Stifter, der anonym bleiben möchte, als unselbstständige Stiftung unter dem Dach der Johannes Gutenberg-Universitätsstiftung gegründet. Stiftungszweck ist die Unterstützung exzellenter Nachwuchswissenschaftler/innen durch die Vergabe von Stipendien und Preise.
In seiner Doktorarbeit beschäftigt sich Björn Rodday mit der Immuntherapie maligner Tumoren (AG Müller-Klieser am Institut für Physiologie und Pathophysiologie). Bei verschiedenen Krebserkrankungen erweist sich die Immuntherapie mit Antikörpern immer mehr als Erfolg versprechende Therapieform. Sie hat sich mittlerweile neben den herkömmlichen Behandlungsansätzen — Operation, Chemotherapie und Bestrahlung — als vierte Säule fest etabliert. Das Behandlungsprinzip basiert auf der Erkenntnis, dass Antikörper bestimmte Zielstrukturen auf den Tumorzellen erkennen und gezielt angreifen können; das Wachstum der Tumorzellen wird gehemmt und die Sterblichkeit der Patienten kann deutlich verringert werden. Neben den körpereigenen Antikörpern kommen inzwischen auch künstlich hergestellte, mit erweiterten Funktionen versehene Antikörper in der Immuntherapie zum Einsatz. In Roddays Doktorarbeit geht es um einen solchen, künstlich generierten Antikörper, der gegen maligne Tumoren gerichtet ist. “Der von mir verwendete Antikörper befindet sich mittlerweile in ersten klinischen Studien”, berichtet Rodday, “die Funktionsmechanismen des Immunsystems unter Einwirkung solcher körperfremden Antikörper sind allerdings bei weitem noch nicht geklärt. Mit meiner Doktorarbeit versuche ich daher, dem verschachtelten Bild der Gesamtproblematik weitere Puzzlestücke liefern zu können. Die Fördermittel werden für die Beschaffung eines Geräts zur Dokumentation von Gelelektrophoresen eingesetzt.” Die Johannes Gutenberg-Universität Mainz gehört zu den aktivsten tumorimmunologischen Forschungszentren in Deutschland.
Enge Kooperation mit der Gutenberg-Akademie
Die Sibylle-Kalkhof-Rose-Stiftung kooperiert eng mit der Gutenberg-Akademie für den wissenschaftlichen Nachwuchs, die Teil des Konzepts zur strukturierten Doktorandenausbildung an der Johannes Gutenberg-Universität ist. Die Gutenberg-Akademie bietet den 25 besten Doktorandinnen und Doktoranden der Universität quer durch alle Disziplinen eine besondere Förderung.
Die Dachstiftung: Johannes Gutenberg-Universitätsstiftung
Die Sibylle-Kalkhof-Rose-Stiftung wurde als unselbstständige Stiftung unter dem Dach der Johannes Gutenberg-Universitätsstiftung gegründet und profitierte dadurch vom besonderen Service der Dachstiftung: Kompetente Berater begleiteten den Stiftungsvorgang und halfen bei den notwendigen Schritten in Zusammenarbeit mit den beteiligten Behörden.
Die Johannes Gutenberg-Universitätsstiftung, 2004 gegründet, macht somit das Stiften leicht. Ihr Ziel ist es, Privatpersonen, aber auch Institutionen und Unternehmen viele unbürokratische Möglichkeiten eines effizienten Stifterengagements zu eröffnen und eine kompetente Vermögensverwaltung anzubieten. Dabei geht es aber nicht nur um große Geldbeträge: Auch kleine Stiftungsbeiträge sind in ihrer Summe von großer Wirkung für Bildung und Wissenschaft. Zurzeit sind 26 unselbstständige Stiftungen unter dem Dach der Johannes Gutenberg-Universitätsstiftung bzw. werden von der Johannes Gutenberg-Universität verwaltet. Das gesamte Stiftungsvermögen beläuft sich dabei auf ca. vier Millionen Euro.
Stiftungskultur etablieren
Stiftungen gewinnen in Deutschland und auch in Rheinland-Pfalz eine zunehmende Bedeutung im Rahmen einer modernen Bürgergesellschaft. “Mit ihrem Willen zur Mitverantwortung leisten Stifterinnen und Stifter einen wichtigen Beitrag zur Sicherung der Zukunftschancen unserer Gesellschaft — dies gerade auch auf dem Gebiet von Bildung und Wissenschaft”, betont der Universitätspräsident, “insofern möchten wir mit dieser Dachstiftung eine Stiftungskultur an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz etablieren.”