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Senator Wersich stellt Rahmenplan zur Schweinegrippe-Impfung vor

Impfstrategie gegen Neue Grippe

Hamburg – Ende Oktober sollen die Impfungen gegen die Neue Grippe bundesweit beginnen. Gesundheitssenator Dietrich Wersich hat in einer Pressekonferenz heute den Rahmenplan mit den Impfempfehlungen sowie die Impfstrategie für Hamburg vorgestellt.

„Nach bundesweiten Diskussionen und aufwendigen Planungen steht jetzt der Rahmen für die Impfungen gegen die Neue Grippe. Gemeinsam mit den anderen Bundesländern werden wir am 26. Oktober auch in Hamburg mit den Impfungen des Schlüsselpersonals beginnen“, so Gesundheitssenator Wersich. „Der Impfstoff wird in wöchentlichen Lieferungen bundesweit entsprechend der Bevölkerungsanzahl verteilt. Wir erwarten in Hamburg ca. 65.000 Impfdosen pro Woche. Entsprechend appellieren wir auch an die Solidarität der Hamburgerinnen und Hamburger, dass sich gesunde Menschen noch etwas gedulden, damit nach dem Schlüsselpersonal zunächst die sogenannten Risikogruppen geimpft werden können.“

Zum Schlüsselpersonal zählen Personal in medizinischen, pflegerischen Einrichtungen mit unmittelbarem Patientenkontakt sowie das Personal zur Sicherstellung der öffentlichen Ordnung (Feuerwehr, Polizei). Zu den Risikogruppen zählen Personen (ab 6 Monaten) mit • chronischen Krankheiten der Atmungsorgane einschließlich Asthma und chronisch obstruktiver Bronchitis, • chronischen Herz-Kreislauf-, Leber- und Nierenkrankheiten, • Diabetes und anderen Stoffwechselkrankheiten, • Multipler Sklerose mit durch Infektionen ausgelösten Schüben, • angeborenen oder erworbenen Immundefekten mit T-zellulärer oder B-zellulärer Restfunktion, • HIV-Infektion oder andere Infektionskrankheiten, die eine Schwächung des Immunsystems verursachen, • vergleichbar schwere Erkrankungen, bei denen zu erwarten ist, dass eine Erkrankung an Influenza A/H1N1 schwer verläuft • sowie Schwangere unter besonderer Risikoabwägung.

Die STIKO empfiehlt die weiteren Impfungen je nach Verfügbarkeit der Impfstoffe in folgender zeitlicher Reihenfolge und Abstufung: • Haushaltskontaktpersonen, die eine mögliche Infektionsquelle für ungeimpfte Risikopersonen und Säuglinge unter 6 Monaten sein können; • alle übrigen Personen ab dem Alter von 6 Monaten bis 24 Jahren; • alle übrigen Personen im Alter von 25 bis 59 Jahren; • alle übrigen Personen ab 60 Jahre. Insgesamt erhält Hamburg über eine Million Impfdosen. Entgegen erster Annahmen scheint nach jetziger Kenntnis für den größten Teil der Bevölkerung eine einmalige Impfung auszureichen. Entsprechend wäre mit der bestellten Menge für deutlich mehr als die Hälfte der Hamburgerinnen und Hamburger Impfstoff verfügbar. Darüber hinaus besteht die Option zur Bestellung weiterer Impfdosen.

In Hamburg werden die Impfungen an unterschiedlichen Stellen durchgeführt. Die Betriebsärzte und -ärztinnen der Krankenhäuser sowie der Arbeitsmedizinische Dienst führen die Impfungen für ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter durch. Der Öffentliche Gesundheitsdienst wird die Impfung für das Personal aus den übrigen medizinischen Einrichtungen anbieten. Die Bürgerinnen und Bürger mit einem erhöhten gesundheitlichen Risiko werden größtenteils von niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten geimpft. Die Impfung gegen die Neue Grippe wird jedoch nicht in jeder Praxis angeboten. Über Adressen und Öffnungszeiten der Impfstellen wird die Gesundheitsbehörde sobald möglich, nach jetziger Planung in der Woche ab dem 26. Oktober, informieren. Grundsätzlich ist die Impfung gegen die Neue Grippe ein freiwilliges Angebot, es besteht keine Impfpflicht.

Der bundesweit verteilte Impfstoff der Firma GlaxoSmithKline (GSK) wurde mit einem Adjuvants versehen, um eine ausreichende Impfstoffmenge produzieren zu können. Dieses Vorgehen beinhaltet nach bisheriger Kenntnis zusätzlich den Vorteil, dass leichte Veränderungen des Virus durch den Impfstoff abgedeckt sind. Die in dem GSK Impfstoff verwendeten Adjuvantien fanden bereits in anderen Impfstoffen ihre Anwendung. Zu deren Verträglichkeit bei Impfungen liegen schon umfangreiche Daten vor, ohne dass es dort zu auffälligeren Nebenwirkungen im Vergleich zu anderen Impfstoffen gekommen wäre. Bei breiter Anwendung des Impfstoffes können jedoch bislang unerwartete Nebenwirkungen nicht vollständig ausgeschlossen werden.