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Senat sollte die Bundesratsinitiativen zum Versandhandelsverbot für verschreibungspflichtige Arzneimittel unterstützen

Hamburger Apotheker:

Hamburg – Die Hamburger Apotheker begrüßen die geplanten Bundesratsinitiativen zum Versandhandelsverbot mit verschreibungspflichtigen Arzneimitteln. Sie fordern den Senat der Hansestadt auf, in der Länderkammer die Vorstöße aus Bayern und Sachsen zu unterstützen: „Hamburgs Politiker sollten sich im Interesse einer sicheren Arzneimittelversorgung und des Verbraucherschutzes für diese Initiativen stark machen“, fordert Dr. Jörn Graue, Vorsitzender des Hamburger Apothekervereins.

Nach einem Urteil des Bundesverwaltungsgerichts in Leipzig dürfen Drogeriemärkte Rezepte sammeln und die Medikamente zur Abholung durch Kunden bereithalten. „Dieses fragwürdige Geschäftsmodell lässt sich ebenso gut auf Tankstellen oder Pommesbuden übertragen“, warnt Rainer Töbing, Präsident der Apothekerkammer Hamburg. „Bei der übereilten Freigabe des Versandhandels im Jahr 2003 hat niemand im Bundesgesundheitsministerium mit diesen Auswüchsen gerechnet. Jetzt besteht die Möglichkeit, diese Scharte auszuwetzen“, so Töbing.

Ein Telefongespräch könne nicht die kompetente Beratung und Begleitung durch geschultes Fachpersonal in der Apotheke ersetzen, ergänzt Graue: „Eine Beratung der Kunden bei ‘Distanzangeboten’ erfolgt in vielen Fällen überhaupt nicht mehr. Diese ist aber gerade bei hochwirksamen verschreibungspflichtigen Arzneimitteln dringend geboten.“ Wie wenig überzeugend das Modell der telefonischen Beratung in Wahrheit ist, hat auch die Wettbewerbszentrale erkannt: Die Verbraucherschützer haben eine niederländische Versandapotheke verklagt, weil diese ihre Kunden ausschließlich über eine kostenpflichtige Beratungshotline zu Arzneimitteln informiert hatte. Zudem mussten Kunden zuvor in die Aufzeichnung des Gesprächs einwilligen.

„Pharmazeutische Beratung nach unserer Vorstellung sieht anders aus – nämlich kostenlos, persönlich und vertraulich“, sagt Töbing. „In Hamburg gibt es mehr als 400 niedergelassene, unabhängige Apotheken, die rund um die Uhr eine sichere Versorgung der Bevölkerung gewährleisten. Für den Erhalt dieses hohen Versorgungsniveaus kämpfen wir“, so Töbing.

Deshalb appellieren Hamburgs Apothekerinnen und Apotheker an den Senat: Die Politik muss jetzt die notwendigen Schritte tun. Hamburg sollte der Sicherheit seiner Bürgerinnen und Bürger Vorrang vor einer zügellosen Liberalisierung eines bewährten Systems der Arzneimittelversorgung geben und die Bundesratsinitiativen unterstützen.

Ansprechpartner: Dr. Reinhard Hanpft, Tel. 040 – 44 80 48-30

Hinweise an die Redaktion: Die Apothekerkammer Hamburg ist die Berufsorganisation aller Apotheker in der Freien und Hansestadt Hamburg. Der Hamburger Apothekerverein e.V. ist der Verband der selbstständigen Apothekenleiter in Hamburg.