Schwerin – Die Gesundheit der Männer in Mecklenburg-Vorpommern muss nach Ansicht von Gesundheitsminister Erwin Sellering noch stärker in den Focus rücken. Die Gesundheit ist ganz entscheidend für unsere Lebensqualität aber dennoch fällt es vielen Menschen schwer, ihre Lebensweise danach auszurichten und gesund zu leben, sagte Sellering am Freitag bei der Landeskonferenz zur Männergesundheit in Greifswald. Gerade Männer setzen ihre Gesundheit noch viel zu häufig aufs Spiel. Daran muss sich dringend etwas ändern. Ich hoffe, dass diese Konferenz wichtige Impulse dafür bringen wird, wie wir Männer für eine gesundheitsbewusstere Lebensweise motivieren können.
Zwar ist seit 1990 die Lebenserwartung für Frauen um 6 und für Männer um etwa 7 Jahre gestiegen. Doch die Zahl der chronischen Erkrankungen, die von unserem Lebensstil beeinflusst werden, hat zugenommen. Die Datenlage ist eindeutig: Bei den fünf häufigsten Krankheitsarten lag die Sterblichkeit der Männer deutlich höher als die der Frauen. Dazu zählen Krebs, Krankheiten des Herz-Kreislaufsystems und des Atmungssystems, des Verdauungssystems und bei Verletzungen und Vergiftungen, sagte Sellering. Dabei seien meist nicht die Krankheiten der Männer das Problem, sondern ihr Umgang mit ihrer Gesundheit. Ungesundes Essen, zuviel Alkohol und zu wenig Bewegung seien nur einige der Ursachen. Dazu komme, dass Männer wesentlich seltener zu Vorsorgeuntersuchungen gingen als Frauen. Im Jahr 2006 haben nur 22 Prozent der Männer in M-V an Krebsvorsorgeuntersuchungen teilgenommen, der Anteil bei Frauen lag dagegen immerhin doppelt so hoch.
Wir müssen Jungen und Männer davon überzeugen, dass sie stärker auf ihre Gesundheit achten, sagte Sellering. Auch psychische Belastungen, zum Beispiel durch Arbeitslosigkeit oder schwierige familiäre Situationen, spielen eine wichtige Rolle. Wichtige Beiträge dazu soll der Landesaktionsplan zur Gesundheitsförderung und Prävention leisten. An seiner Erarbeitung haben alle Ressorts der Landesregierung, die kommunalen Spitzenverbände und viele weitere Partner und Akteure aus allen Lebensbereichen mitgearbeitet. In den Familien, den Kitas und Schulen solle die Gesundheit künftig noch mehr in den Mittelpunkt rücken. Aber auch in der Arbeitswelt und in unserer Wohnumgebung solle darauf noch stärker geachtet werden.