Berlin – „Als Krankenkasse mit ausgezeichneter Kundenorientierung brauchen wir wieder mehr Gestaltungfreiraum, um unseren Versicherten gute Lösungen anbieten zu können. Deshalb müssen wir die Selbstverwaltung in der gesetzlichen Krankenversicherung stärken“, sagte Dr. Gertrud Demmler, Vorstand der Siemens-Betriebskrankenkasse SBK am Rande der Tagung „Feigenblatt Selbstverwaltung?“ am 11.02.2014 in Berlin. Sie forderte, der Selbstverwaltung mehr Verantwortung zurückzugeben, auch um damit den Qualitätswettbewerb zwischen den Kassen zu fördern.
Krankenkassen als Subventionsgesellschaften
Durch die Einführung des Gesundheitsfonds und den einheitlichen Beitragssatz ist den gesetzlichen Krankenkassen und ihrer Selbstverwaltung ein wesentliches Gestaltungselement genommen worden. Gertrud Demmler: „Krankenkassen sind zu reinen Subventionsempfängern aus dem Gesundheitsfonds geworden, ohne dass sie genau wissen, wie das Geld der eigenen Versicherten verteilt wird.“ Der von der Großen Koalition geplante prozentuale Zusatzbeitrag sei in diesem Zusammenhang ein Schritt in die richtige Richtung, hin zu mehr Beitragsautonomie für die Kassen und ihrer Selbstverwaltung, so die SBK-Chefin.
Aus Rechtsaufsicht wird Fachaufsicht
Auch an anderer Stelle wird der Handlungsspielraum der sozialen Selbstverwaltung eingeschränkt. „Es ist die ureigenste Aufgabe unserer Verwaltungsräte, das wirtschaftliche Handeln der SBK zu kontrollieren und unsere versichertenorientierte Ausrichtung zu prüfen“, so Gertrud Demmler. „Die Grenzen zwischen Fachaufsicht und Rechtsaufsicht verschwimmen jedoch zunehmend. Das macht die Krankenkassen zu Vollzugsbehörden.“ Fachliche Entscheidungen über Wirtschaftlichkeit und Zweckmäßigkeit gehörten in die Hände der Selbstverwaltung. Dadurch würden Versicherte zu Beteiligten gemacht, argumentierte die Vorständin.
Grundsatz der Bürgerbeteiligung
In einer Diskussion mit Vertretern aus Wissenschaft, Politik und GKV verteidigte Gertrud Demmler das Gestaltungsprinzip der Bürgerbeteiligung in der Krankenversicherung. „Wir stellen uns Tag für Tag dem Urteil unserer Versicherten. Lassen Sie die Selbstverwaltungen der Kassen deshalb selbst über ihre Belange entscheiden. Nur so entsteht ein Qualitätswettbewerb um die besten Ideen für unsere Versicherten und Patienten.“
Über die SBK:
Die Siemens-Betriebskrankenkasse SBK ist Deutschlands größte Betriebskrankenkasse. Die geöffnete, bundesweit tätige gesetzliche Krankenkasse versichert mehr als 1 Million Menschen und betreut über 100.000 Firmenkunden in Deutschland – mit mehr als 1.500 Mitarbeitern in über 100 Geschäftsstellen. Seit über 100 Jahren steht für die SBK der Mensch immer im Mittelpunkt. Sie unterstützt heute ihre Kunden bei allen Fragen rund um die Themen Versicherung, Gesund bleiben und Gesund werden. Dies bestätigen auch die Kunden. So hat die SBK 2014 den Deutschen Servicepreis erhalten, wurde 2013 zum zweiten Mal in Folge „Deutschlands beliebteste gesetzliche Krankenkasse“ und zudem „Bester Krankenversicherer 2013“. Beim Kundenmonitor Deutschland belegte die SBK 2013 zum siebten Mal in Folge Platz 1 bei der Kundenzufriedenheit. 2013 platzierte sich die SBK im Wettbewerb „Deutschlands beste Arbeitgeber“ ebenfalls zum sechsten Mal in Folge unter den besten 100 Unternehmen und gehört auch 2013 wieder zu Europas besten Arbeitgebern.