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Seit 2007 erforscht eine der weltweit größten Untersuchungen Risikofaktoren für Herzinfarkt, Schlaganfall und Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Gutenberg-Herz-Studie begrüßt 10.000 Teilnehmer

Mainz – Mit Michael Furtner begrüßten heute die Leiter der Gutenberg-Herz-Studie sowie Mitglieder des Lenkungsausschusses den 10.000 Teilnehmer. Die Mediziner der Universitätsmedizin Mainz wollen mit dieser breit angelegten klinischen Langzeitstudie neue Ansätze in der Prävention und Therapie von Herz-Kreislauf-Erkrankungen erforschen. Das Risiko für das Entstehen dieser Erkrankungen könnte so besser vorhersehbar und die klinische Entwicklung neuer Medikamente optimiert werden. An der Studie werden bis 2011 etwa 15.000 Personen teilnehmen – damit ist sie eine der weltweit größten Studien dieser Art.

Die Teilnahme ist für Michael Furtner, den 10.000-sten Probanden der Studie, selbstverständlich: „Nur aufgrund der Ergebnisse von solchen hoch komplexen Forschungsleistungen wie der Gutenberg-Herz-Studie kann später anderen Menschen geholfen werden. Mit meiner Teilnahme kann ich einen kleinen Teil mit zur Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen beitragen. Und ich profitiere heute schon davon: Im Anschluss erhalte ich Informationen über meinen eigenen Gesundheitszustand und eventuell bei mir bereits vorhandene Risiken“, sagt der aus Guntersblum stammende 56-jährige.

Ausgehend davon, dass Risikofaktoren einer Krankheit im Bereich der genetischen Veranlagung ebenso zu identifizieren sind wie im sozialen Umfeld und messbaren körperlichen Werten, forscht seit drei Jahren die Gutenberg-Herz-Studie. Dabei beschäftigt sich die an der II. Medizinischen Klinik und Poliklinik der Universitätsmedizin Mainz angesiedelte Studie mit Risikofaktoren für Herzinfarkt, Schlaganfall und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Die wissenschaftliche Erhebung wird unter der Leitung von Univ.-Prof. Dr. Stefan Blankenberg und Univ.-Prof. Dr. Thomas Münzel, beide II. Medizinische Klinik, in Zusammenarbeit mit dem Institut für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin, dem Institut für Medizinische Biometrie, Epidemiologie und Informatik (IMBEI), der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, der Augenklinik sowie weiteren Kliniken der Universitätsmedizin Mainz durchgeführt. Insgesamt arbeiten etwa 60 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Gelingen dieser interdisziplinären Studie, welche von einer hohen inneruniversitären Vernetzung und der Kooperation mit einer Vielzahl nationaler und internationaler Kooperationspartner profitiert.

„Alle, die an der Studie teilnehmen, unterstützen damit nicht nur die medizinische Forschung, sondern leisten vor allem einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Prävention durch eine schnellere und treffsicherere Diagnostik. Die hohe Teilnahmebereitschaft ist ein Beleg für die Einbettung der Universitätsmedizin in der Region und ist ein Zeichen für die Wertschätzung der klinischen Forschung, die dort betrieben wird“, sagt die Schirmherrin der Studie, die rheinland-pfälzische Ministerin für Bildung, Wissenschaft, Jugend und Kultur, Doris Ahnen.

„Wir freuen uns sehr, heute mit Herrn Michael Furtner den 10.000 Teilnehmer der Gutenberg-Herz-Studie begrüßen zu dürfen. Die Resonanz auf die Einladung durch die Einwohnermeldeämter ist im Vergleich zu anderen Studien weiterhin überdurchschnittlich groß. Dies zeigt uns, welchen Stellenwert Vorsorgemaßnahmen in dem Bereich der Herz-Kreislauf-Erkrankungen einnehmen“, betont der Medizinische Vorstand und Vorstandsvorsitzende der Universitätsmedizin Mainz, Univ.-Prof. Dr. Norbert Pfeiffer.

„Seit dem Start der Gutenberg-Herz-Studie im April 2007 haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in mehr als 50.000 Untersuchungsstunden mehrere Millionen Messwerte erhoben“, beschreibt Univ.-Prof. Dr. Thomas Münzel, Direktor der II. Medizinischen Klinik und Poliklinik der Universitätsmedizin Mainz, die Dimensionen der Studie. Der Initiator der Studie Univ.-Prof. Dr. Stefan Blankenberg ergänzt: „Der Vorteil einer so groß angelegten Studie ist die Möglichkeit, neben den Untersuchungsansätzen gewisse Normwerte zu ermitteln. Erste Zwischenergebnisse konnten wir beispielsweise nutzen, um einen Normwert für Testverfahren zur Diagnose eines akuten Herzinfarkts festzulegen. Durch das Wissen um diesen Grenzwert ist der akute Herzinfarkt jetzt in nur noch drei statt bisher sechs Stunden diagnostizierbar.“ Weitere Zwischenergebnisse werden zum Ende der Einschlussphase 2011 erwartet.

Weitere Informationen

Ein Pressefoto können Sie unter pr@unimedizin-mainz.de anfordern.