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Sechste Vorlesung im Rahmen der Stiftungsprofessur von Fritz Melchers zur Zwiespältigkeit unseres Immunsystems am 5. Juni 2007

Johannes Gutenberg-Stiftungsprofessur mit dem Molekularbiologen und Stammzellforscher Rudolf Jaenisch

Mainz – Im Rahmen der Johannes Gutenberg-Stiftungsprofessur 2007 wird Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Fritz Melchers bei der kommenden Veranstaltung am Dienstag, 5. Juni 2007, den Molekularbiologen und Stammzellforscher Prof. Dr. Rudolf Jaenisch als Gastredner begrüßen. Jaenisch, Professor am Massachusetts Institute of Technologie (MIT) und Gründungsmitglied des Whitehead Institute for Biomedical Research in Cambridge/USA, entwickelte das erste transgene Mausmodell und gilt als einer der führenden Wissenschaftler auf dem Gebiet des therapeutischen Klonens. Die Vorlesung mit dem Titel “Klonieren, Stammzellen und Therapie: Chancen, Gefahren, Realität” beginnt um 18.15 Uhr im Hörsaal RW 1, Neubau Recht und Wirtschaft, Jakob-Welder-Weg 9, Campus der Universität.

Die Stiftungsprofessur und Vorlesungsreihe von Fritz Melchers steht unter der Überschrift “Die Zwiespältigkeit unseres Immunsystems: Schutz vor dem Fremden, aber auch Angriff gegen das Eigene”. Melchers zeigt in seiner Vorlesungsreihe die faszinierenden Strukturen und Funktionen, aber auch die Zwiespältigkeit unseres Immunsystems auf. Das Immunsystem – nach Melchers gleichsam eine Sammlung “zweischneidiger Schwerter”- schützt einerseits vor fremden Eindringlingen wie Infektionen und Tumoren. Es entwickelt ein Gedächtnis für einmal erkannte Erreger, sodass wir uns gegen viele Infektionen impfen lassen können. Andererseits kann die Immunabwehr aber auch angreifen, was sie beschützen sollte, und autoimmune Krankheiten auslösen. Zudem können einzelne “Schwerter” defekt sein oder defekt werden, zum Beispiel durch das humane Immundefizienz-Virus (HIV). Einige dieser “Schwerter” attackieren die fremden Eindringlinge so stark, dass auch der eigene Körper Schaden erleidet, etwa bei Allergien oder Immunpathologien; andere führen zu Entzündungen, Tumoren oder zu Mangelkrankheiten wie Juvenile Diabetes.

Gemeinsam mit renommierten Gastrednern erörtert Melchers im Rahmen der Stiftungsprofessur nicht nur aktuelle Aspekte der immunologischen Forschung und der klinischen Immunologie, sondern geht auch auf die enorme sozioökonomische Bedeutung ein. Immundefizienzen, Autoimmunerkrankungen, Allergien oder Krebserkrankungen haben tiefgehende Konsequenzen für die Betroffenen, ihr Umfeld und die Gesellschaft. Die moderne Forschung auf molekularer, zellulärer und physiologischer Ebene hat unser Wissen über Immunologie zwar revolutioniert und neuartige Immuntherapien ermöglicht, gegen viele Infektionskrankheiten wie HIV oder Tuberkulose gibt es aber noch keine Impfungen.

Fritz Melchers gehört zu den weltweit führenden Wissenschaftlern auf dem Gebiet der Immunologie. Der langjährige Direktor des Basler Instituts für Immunologie ist seit 2003 auswärtiges wissenschaftliches Mitglied und Seniorgruppenleiter für Lymphozytenentwicklung am Max-Planck-Institut für Infektionsbiologie in Berlin. Die Johannes Gutenberg-Stiftungsprofessur wurde von der Vereinigung “Freunde der Universität Mainz e.V.” aus Anlass des 600. Geburtstags von Johannes Gutenberg im Jahr 2000 als gemeinnützige Stiftung eingerichtet.

Weitere Informationen: Univ.-Prof. Dr. Andreas Cesana Studium generale der Johannes Gutenberg-Universität Mainz Tel. 06131 39-22660 Fax 06131 39-23168 E-Mail: studgen@uni-mainz.de http://www.stiftung-jgsp.uni-mainz.de