Schwerin – Sozialministerin Manuela Schwesig hat am Mittwoch den diesjährigen Altenpflegepreis verliehen. „Ich freue mich, dem Sozialzentrum am Grünhufer Bogen aus Stralsund, dem Garten der Generationen aus Parchim und dem Pflegeheim Südhus aus Rostock in diesem Jahr den Preis verleihen zu können“, sagte Schwesig in Rostock.
Die drei Preisträger zeichnen sich durch vorbildliche Konzepte in der Gestaltung und Umsetzung der Pflege aus. Die Ministerin dankte den über 18.500 Pflegefachkräften im Land für ihr Engagement und nutzte die Gelegenheit, die Eckpunkte des neuen Landespflegegesetzes vorzustellen. „Mit der Neuausrichtung legen wir stärkeres Gewicht auf die ambulante Pflege. Viele ältere Menschen wollen so lange wie möglich in ihren eigenen vier Wänden leben. Ambulante und teilstationäre Pflegeeinrichtungen kommen diesem Wunsch nach.“
Künftig können nur noch Pflegeeinrichtungen von öffentlicher Förderung profitieren, wenn sie die Entlohnung ihrer Fachkräfte am Tariflohn orientieren. „Von zentraler Bedeutung für die Pflege ist, dass wir auch in Zukunft gut qualifizierte und motivierte Pflegefachkräfte haben. Guter Lohn ist dafür eine wichtige Voraussetzung“, so Arbeitsministerin Schwesig.
Hintergrund:
Sozialzentrum Grünhufer Bogen
Das Sozialzentrum „Am Grünhufer Bogen“ besteht seit 2010. Es befindet sich im Wohngebiet Knieper West der Hansestadt Stralsund. Zum Sozialzentrum „Am Grünhufer Bogen“ gehören die Pflegeheime „Am Stadtwald“ (mit 100 Plätzen für pflegebedürftige Menschen), „Am Mühlgraben“ (mit 120 Plätzen für pflegebedürftige Menschen) sowie „Am Grünhain“ (mit 92 Plätzen für pflegebedürftige Menschen).
Weiterhin gehören zum Sozialzentrum eine Kindertagesstätte, Arztpraxen, ein Friseursalon, eine Cafeteria, der Seniorenpark für Sport und Spiel sowie die Beratungsstelle für Beschäftigte und Unternehmen zum Familienpflegezeit-Management.
Beim generationsübergreifenden Ansatz “Gemeinsam Lernen und Leben” steht der Aspekt, das Miteinander von Jung und Alt zu unterstützen, im Mittelpunkt. Der Austausch und die Begegnung der Generationen wird gefördert und das gegenseitige voneinander Lernen und miteinander Leben angeregt.
Das Projekt entspricht in hervorragender Weise den Ausschreibungsbedingungen des Preises. Es zeichnet sich aus:
- durch Familienfreundlichkeit,
- es ist umfassend, damit der Pflegeberuf ausgeübt werden kann,
durch Einbindung der Ärzte, durch die Annahme konkreter Angebote und Dienstleistungen, - es ist ein zentraler Begegnungsort, an dem das Miteinander der Generationen aktiv gelebt werden kann,
- es bietet Raum für gemeinsame Aktivitäten.
Der erste Platz beim Altenpflegepreis ist mit 2.000 Euro dotiert.
Schule im Garten der Generationen:
Dieses Projekt ist ein schönes Beispiel der generationsübergreifenden Zusammenarbeit von Jung und Alt. Es ist ein Kooperationsprojekt des Kath. Alten- und Pflegeheim St. Nikolaus mit der Regionalen Schule J. W. v. Goethe in Parchim.
Acht Schüler der 8. Klasse und 15 Heimbewohner pflegen gemeinsam den Garten für Generationen. Im Rahmen des Schulunterrichtes trafen sich die Schüler ein- bis zweimal pro Woche mit den Senioren des Pflegeheimes
Ziel war es, die Erinnerungen der Heimbewohner an ihr früheres gärtnerisches Wissen wiederzubeleben. Für die Jugendlichen: Biologieunterricht im Garten – junge Menschen ans Gärtnern und somit ihr Vertrauen in die eigenen Begabungen stärken und Kreativität anregen. Und nicht zuletzt: Über Gartenaktivitäten Generationen verbinden, Verständnis für die Anliegen, Werte, Sorgen und Nöte von Jung und Alt wecken. Lebensfreude gewinnen und das Gemeinschaftsgefühl stärken. Für das Schuljahr 2012/2013 ist die Weiterführung der Zusammenarbeit geplant.
Der zweite Platz beim Altenpflegepreis ist mit 1.000 Euro dotiert.
Pflegeheim Südhus
Im Pflegeheim Südhus bilden die Anwendungen nach Sebastian Kneipp den Schwerpunkt der Angebote für Bewohnerinnen und Bewohner mit beschränkter Alltagskompetenz. Die Angebote orientieren sich an den fünf Elementen der Kneipp – Gesundheitslehre. Die Beschäftigungsangebote erfolgen aus dem sportlichen, kreativen, musischen und spielerischen Bereichen. Dieses Projekt zeichnet sich durch folgende Kriterien aus:
- Es steigert das Wohlbefinden und die Lebensqualität der Heimbewohner.
- Es sichert die Lebenszufriedenheit
- Die Angebote stimulieren die Wahrnehmungen, fördern die Konzentration, Ausdauer, Orientierungs- und Gedächtnisleistungen
- Durch die Angebote können Ängste abgebaut und das Selbstvertrauen der Bewohner gestärkt werden.
- Soziale Kontakte werden erhalten und die Gefahr der Vereinsamung wird deutlich verringert.
Der dritte Platz beim Altenpflegepreis ist mit 500 Euro dotiert.