Mehr Reichweite im Gesundheitsmarkt

Schließen

Registrierung

Melden Sie sich noch heute an, um gezielt und effektiv Ihre Nachrichten in der Gesundheitsbranche verbreiten zu können.

Kontoinformationen

Ansprechpartner:in

Adresse

Kontakt

Es wurde eine E-Mail zur Bestätigung an Sie gesendet. Nach der Bestätigung sind Sie erfolgreich registriert.


Schwerwiegende Rückenerkrankungen: Meist kann ohne OP geholfen werden

DGOOC/DGU / Gezielte Schmerztherapie und minimal-invasive Methoden:

Berlin/Düsseldorf – Patienten mit Rückenproblemen kann heute selbst bei massiven Schmerzen in den allermeisten Fällen ohne Operation durch eine gezielte Schmerztherapie geholfen werden. Ausnahmen stellen heute nur noch akute Lähmungen oder das Auftreten einer Querschnitts-Symptomatik dar. Ist eine Operation unumgänglich, sollten minimal-invasive Methoden und das Operieren unter Einsatz eines Mikroskops gewählt werden. Das betonten heute Prof. Dr. Joachim Grifka, der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie sowie Prof. Dr. Axel Ekkernkamp, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie, auf einer gemeinsamen Pressekonferenz in Düsseldorf.

Die Erfolgsrate der nicht-operativen Behandlung von schwerwiegenden Rücken- und Wirbelsäulen-Beschwerden mit Hilfe der orthopädischen Schmerztherapie liege heute bei 80 Prozent der Fälle, betonte Grifka, der Inhaber des Lehrstuhls für Orthopädie der Universität Regensburg und Direktor der Orthopädischen Klinik im Asklepios Klinikum in Bad Abbach ist. Dabei werden die zum Beispiel durch einen Bandscheibenvorfall ausgelösten Schmerzen entweder ambulant oder bei einem kurzzeitigen Krankenhausaufenthalt durch gezielte Injektionen an den austretenden Nerven oder in den Wirbelkanal an der betroffenen Nervenwurzel unmittelbar bekämpft. Laut Grifka ist dies heute selbst bei großen Bandscheibenvorfällen möglich, die vor einigen Jahren noch grundsätzlich operativ behandelt worden seien.

Die neuen Methoden, so Grifka, seien sowohl schonender für den Patienten als auch ökonomischer, weil die Patienten in vielen Fällen deutlich schneller wieder arbeitsfähig seien. Das würde vor allem Auswirkungen auf die durch Rückenschmerzen bewirkten indirekten Kosten wie Krankengeld und Produktionsausfall haben, die sich in Deutschland pro Jahr auf rund 22 Milliarden Euro summieren würden. Mit 25,8 Prozent würden Rückenschmerzen auch die Statistik der Gründe für Krankheitstage anführen. Schließlich seien Rückenprobleme für insgesamt 18 Prozent aller Frühverrentungen in Deutschland verantwortlich.

Dabei werde die minimal-invasive Operationstechnik in der Orthopädie und Unfallchirurgie immer leistungsfähiger. Heute könnten selbst viele schwere und schwerste Fälle minimal-invasiv behandelt werden, betonte Ekkernkamp, Ordinarius für Unfallchirurgie an der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald.