Berlin – Anlässlich der Meldungen, dass die Mitglieder des Kabinetts, Beamte der Ministerien und nachgeordneter Behörden mit einem anderen Impfstoff als die übrige Bevölkerung geimpft werden sollen, erklärt die Dresdner Gesundheitspolitikerin Dr. Marlies Volkmer, MdB:
In der nächsten Woche soll die Massenimpfung gegen die Schweinegrippe beginnen, und noch nie war die Verunsicherung in der Bevölkerung und bei Ärztinnen und Ärzten größer. Sie fragen sich zu Recht:
– Wie ist das Verhältnis von Nutzen und Risiko bei der Impfung mit einem Wirkstoffverstärker? – Ist der Zeitpunkt der Massenimpfung verfrüht? – Warum erhalten Regierungsmitglieder, Beamte und Soldaten einen anderen Impfstoff, dem nicht die umstrittenen Wirkstoffverstärker zugesetzt wurden? Welche Rolle spielte der Preis bei den Verhandlungen mit dem Hersteller? – Womit werden Schwangere geimpft, wenn Ständige Impfkommission und Arzneimittelkommission der Ärzteschaft die Impfung mit Wirkstoffverstärkern bei Schwangeren nicht empfehlen?
Diese Fragen müssen schnellstens – und zwar vor Beginn der Massenimpfung -umfassend beantwortet werden. Nur so kann erreicht werden, dass sich ein möglichst großer Teil der Bevölkerung impfen lässt und dass sich Ärzte der Durchführung der Impfung nicht verweigern. Dies ist notwendig, weil die befürchtete zweite Welle der Erkrankung mit schweren Verläufen und Todesfällen einhergehen könnte.
Deshalb habe ich heute vorgeschlagen, dass der noch amtierende Gesundheitsausschuss umgehend eine Sondersitzung durchführt. In dieser Sitzung sollen Experten die Ausschussmitglieder aufklären, damit diese die Fragen aus der Bevölkerung beantworten und der Verunsicherung entgegenwirken können.