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Schulbeginn… auch für allergiekranke Kinder

Schulbeginn… auch für allergiekranke Kinder

Pressemitteilung

Aktuelle DAAB-Umfrage bei den Ministerien deckt auf: Die Versorgung anaphylaxiegefährdeter Kinder in Schulen bedarf dringend der Nachhilfe!

Die Schule beginnt und mit ihr in einigen Fällen auch die Probleme allergie-, anaphylaktischer und asthmakranker Kinder. 

Jährlich werden circa 700.000 Kinder eingeschult. Jedes Dritte von ihnen leidet unter allergischen Erkrankungen. Alleine die Anzahl der Schulkinder mit schweren Lebensmittelallergien hat sich in den letzten 10 Jahren versiebenfacht. Im Schulalltag ergeben sich viele Situationen, z.B. in Schulpausen, Klausurzeit, Mittagsverpflegung oder bei der Notfallbehandlung allergischer Reaktionen sowohl für Eltern und Schüler als auch für Lehrer eine Herausforderung darstellen. 

Eltern nahrungsmittelallergischer Kinder berichten dem DAAB von Schwierigkeiten in Schulen: Ausschluss von Aktivitäten und Klassenfahrten, mangelnde Bereitschaft zur Medikamentengabe im Notfall, Mitbringverbot für Medikamente und kein Verpflegungsangebot oder die Möglichkeit mitgegebenes Essen zu erwärmen. Unzureichende Aufklärung und uneinheitliche rechtliche Auslegungen verschärfen das Problem. Eine 2023 durchgeführte DAAB-Befragung der Kultusministerien zur Versorgung Anaphylaxie-gefährdeter Kinder und Jugendliche zeigte im Vergleich zur gleichen Befragung von 2014/15 zwar eine positive Entwicklung, jedoch auch Möglichkeiten zur Verbesserung der Situation. Zu den vier Themenblöcken Schulverpflegung, Notfallmedikamente, Schulung  und Inklusion gaben 11 der 16 Ministerien eine Rückmeldung.

Schulverpflegung und Notfallmedikamente

Die Schulverpflegung wird meist von Schulträgern geregelt, jedoch gibt es Empfehlungen, nahrungsmittelallergische Kinder zu berücksichtigen. Besonders Berlin geht im Sinne der inklusiven Schulverpflegung beispielhaft voran: Schulverpfleger dürfen keine Erdnüsse, Schalenfrüchte, Krebs- und Weichtiere als Zutat verwenden und mit ärztlichem Attest haben Nahrungsmittelallergiker:innen einen Anspruch auf individuelle Sonderkost.

In der Praxis scheitert die Teilhabe an der Schulverpflegung leider allzu oft daran, dass beispielsweise die Deklaration der kennzeichnungspflichtigen Allergene noch immer nicht zuverlässig erfolgt, die Zubereitung ein womöglich gefährdendes Maß an Kreuzkontamination nicht ausschließen kann oder Anbieter/Caterer die Verpflegung allergischer Kinder ablehnen.

Im Bereich Notfallmedikamente zeigen sich Fortschritte: Notfallmedikamente dürfen von Lehrkräften verabreicht werden, viele Ministerien unterstützen dies klar. Dennoch fehlt eine bundesweit einheitliche Regelung, um Bedenken bezüglich rechtlicher Konsequenzen auszuräumen.

Inklusion und Schulung

10 Ministerien betonten das Recht nahrungsmittelallergischer Kinder auf uneingeschränkte Teilnahme an Schulveranstaltungen. Präventive Schulungen für Lehrkräfte werden befürwortet, sind aber häufig nicht verfügbar. 

Der DAAB bietet kostenfreie Online-Seminare für Kitas und Schulen an.

Ziel ist die vollständige Inklusion gemäß UN-Behindertenrechtskonvention. Nötig sind verpflichtende Verpflegungsangebote, klare rechtliche Rahmenbedingungen für Notfallmedikamente und umfassende Schulungsmaßnahmen für Lehrkräfte.

Kostenlose Webinare bieten Hilfe

„Eine oft geäußerte Sorge beim Betreuungspersonal besteht darin, einen möglichen anaphylaktischen Schock nicht richtig einschätzen und behandeln zu können“, so Sonja Lämmel Pressesprecherin des Deutschen Allergie- und Asthmabundes. Unsicherheit bereite hier vor allem die Gabe des Adrenalin-Autoinjektors, da das Medikament über eine Injektion verabreicht wird. Aus diesem Grund bietet der DAAB regelmäßig kostenfreie Webinare zu den unterschiedlichsten (auch rechtlichen) Themen der Anaphylaxie für Eltern sowie für Schul- und Kitapersonal an. Aktuelle Termine und Themen finden Sie unter www.daab.de.

Aktuelle Termine unter
https://www.daab.de/termine/online-seminare/anaphylaxie-online-seminare

Weitere Informationen rund um Anaphylaxie, Asthma, Neurodermitis und Allergien erhalten Interessierte kostenfrei beim Deutschen Allergie- und Asthmabund e.V. – DAAB
An der Eickesmühle 15-19
41238 Mönchengladbach
Fon 02166/647882-0
info@daab.de
www.daab.de

Deutscher Allergie- und Asthmabund (DAAB)
Der DAAB ist die älteste und mit rund 20.000 Mitgliedern größte Patientenorganisation im Bereich Allergien, Asthma/COPD und Neurodermitis.
www.daab.de