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SCHMERZTHERAPIE: »SACHVERSTAND SIEGT ÜBER VERMEINTLICHE EINSPARPOTENZIALE« / Deutsche Gesellschaft für Schmerztherapie begrüßt das Votum des Petitionsausschusses, starke Schmerzmittel von der Austauschpflicht auszunehmen
Dr. med. Gerhard H. H. Müller-Schwefe, Göppingen, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Schmerztherapie e.V.

SCHMERZTHERAPIE: »SACHVERSTAND SIEGT ÜBER VERMEINTLICHE EINSPARPOTENZIALE« / Deutsche Gesellschaft für Schmerztherapie begrüßt das Votum des Petitionsausschusses, starke Schmerzmittel von der Austauschpflicht auszunehmen

INFORMATION DER DEUTSCHEN GESELLSCHAFT FÜR SCHMERZTHERAPIE E.V.

Göppingen/Oberursel – »Wir begrüßen es sehr, dass der Sachverstand über vermeintliche Einsparpotenziale gesiegt hat.“ So kommentiert Dr. Gerhard H. H. Müller-Schwefe, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Schmerztherapie (DGS), eine gestrige Entscheidung des Petitionsausschusses des Deutschen Bundestages, die Forderung der Deutschen Schmerzliga zu unterstützen, starke Schmerzmittel von der automatischen Austauschpflicht auszunehmen. Zusammen mit den Apothekerverbänden hatte die größte europäische Fachgesellschaft im Schmerzbereich die Petition der Deutschen Schmerzliga nachhaltig und intensiv unterstützt.

Dr. Marianne Koch, inzwischen Ehrenpräsidentin der Deutschen Schmerzliga, hatte Anfang des letzten Jahres die Petition eingereicht, die binnen weniger Wochen von 72.000 Menschen unterstützt wurde. Die Forderung: Starke Schmerzmittel sollten aus der automatischen Austauschpflicht gegen ein rabattiertes Medikament herausgenommen werden.

»Bei einem Blutdrucksenker ist dieser kostensparende Austausch unproblematisch – nicht aber bei starken Schmerzmitteln, die dem Betäubungsmittelgesetz unterliegen«, erklärt DGS-Präsident Dr. Müller-Schwefe. Trotz gleichem Wirkstoff und gleicher Dosierung seien bei diesen Medikamenten Wirkungsunterschiede aufgrund unterschiedlicher Arzneimittelzubereitungen häufig«, so der Leiter des DGS Schmerzzentrums Göppingen weiter.»Starke Schmerzmittel sind darum bei einer Umstellung eine kritische Substanzklasse. Durch eine Umstellung werde das Therapiegleichgewicht gestört. Die Folge: Die Patienten haben vermehrt Schmerzen oder mehr unerwünschte Nebenwirkungen.« Dies mache die Umstellung de facto zu einer Neueinstellung, die nicht nur die Patienten belastet, sondern wiederum unnötige Kosten durch weitere Therapieumstellungen und zusätzliche Konsultationen nach sich zieht.

Nun hat der Petitionsausschuss die Forderung der Patienten und Ärzte unterstützt und auf den politischen Weg gebracht. »Die einstimmige Entscheidung des Petitionsausschusses ist schon sehr bemerkenswert«, betont Dr. Müller-Schwefe. Nun sei das Bundesministerium für Gesundheit am Zug. »Die Verweisung an das Bundesgesundheitsministerium eröffnet beispieslweise die Chance, die Betäubungsmittelverschreibungsverordnung (BtmVv), der die starken Schmerzmittel unterliegen, in ein Gesetz umzuwandeln. Dann könnte man speziell diese Substanzen vergleichsweise einfach vom Austausch ausschließen«, skizziert Dr. Müller-Schwefe eine Vorstellung der Experten, wie die Austauschpflicht für starke Schmerzmittel abgeschafft werden könnte. Denkbar wäre auch eine Änderung im »Rahmenvertrag über die Arzneimittelversorgung« im Sozialgesetzbuch V im Rahmen jetzt anstehender arzneimittelrechtlicher Änderungen, die einige Bundestagsabgeordnete vorschlagen.

Auch viele Ärzte dürften aufatmen: »Ist die Austauschpflicht abgeschafft, sind Ärzte bei der Verordnung stark wirksamer Schmerzmittel nicht mehr aus Angst vor Regressen zur zweit-, dritt- oder nächstbesten Lösung gezwungen«, stellt Dr. Müller-Schwefe fest. »Vielmehr können wir Ärzte eine medikamentöse Therapie einleiten und vor allem weiterverordnen, die für unsere Patienten in diesem schwierigen Bereich der Medikamentösen Therapie im individuellen Fall am besten geeignet und auf die er gut eingestellt ist.«

__________________________ Die Deutsche Gesellschaft für Schmerztherapie e.V. (DGS) ist mit über 4000 Mitgliedern die größte europäische Schmerzgesellschaft. Sie ist bundesweit in mehr als 120 regionalen Schmerzzentren organisiert, in denen interdisziplinäre Schmerzkonferenzen veranstaltet werden. Die DGS ist Herausgeberin des Schmerztherapieführers, in dem alle Mitglieder aufgelistet sind. Gemeinsam mit der Deutschen Schmerzliga e.V. organisiert die DGS den jährlich stattfindenden Deutschen Schmerz- und Palliativtag in Frankfurt/Main. Oberstes Ziel der DGS ist die Verbesserung der Versorgung von Menschen mit chronischen Schmerzen. Dies wird nur durch die Etablierung der Algesiologie in der Medizin erreichbar. Dazu gehört die Qualitätssicherung in der Schmerztherapie durch die Erstellung von Therapiestandards, sowie die Verbesserung der Aus-, Fort- und Weiterbildung auf den Gebieten der Schmerzdiagnostik und Schmerztherapie für Ärzte aller Fachrichtungen.