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Schavan: “Exzellente Forschungsinfrastruktur für Norddeutschland”

Richtfest für Ausbau von PETRA III in Hamburg – Betrieb beginnt 2009

Berlin – Die weltweit leistungsstärkste Speicherringquelle für Synchrotronstrahlung wird schon bald in Hamburg in Betrieb gehen: PETRA III. Die Anlage wird in rund zwei Jahren betriebsbereit sein und optimale Experimentiermöglichkeiten für verschiedenste Anwendungen bieten – von der Medizin bis zur Materialforschung. Bundesforschungsministerin Annette Schavan und Hamburgs Erster Bürgermeister Ole von Beust kamen am Montag auf das Gelände des Deutschen Elektronen-Synchrotrons (DESY) in Hamburg-Bahrenfeld, um das Richtfest für die neue Experimentierhalle zu feiern. “Wir schaffen damit eine exzellente Forschungsinfrastruktur in Norddeutschland”, sagte Ministerin Schavan. “Der Bedarf der Wissenschaft an Synchrotronlicht wird in Zukunft stark steigen. PETRA III wird deshalb zu einem Anziehungspunkt für Forscherinnen und Forscher aus aller Welt werden.” Der Bund und die Freie und Hansestadt Hamburg finanzieren den 225 Millionen Euro teuren Ausbau der künftigen Lichtquelle der Superlative gemeinsam: Das Bundesministerium für Bildung und Forschung übernimmt 90 Prozent von den Kosten, die Stadt Hamburg zehn Prozent.

Das Forschungsspektrum für die neue Anlage ist breit: Material- und Umweltwissenschaftler werden von PETRA III genau so profitieren wie Mediziner, Physiker und Chemiker. Forscherinnen und Forscher können dann extrem kleine Proben untersuchen und Bilder mit bisher nicht erreichter Auflösung über die Anordnung der Atome gewinnen. Molekularbiologen werden in der Lage sein, die Struktur von Proteinen zu bestimmen und deren Funktion im Organismus aufzuklären. “Die Ergebnisse dieser Forschungsarbeiten werden wichtig sein für die zielgerichtete Bekämpfung von Krankheiten und für die weitere Entwicklung neuartiger Medikamente und Therapien”, sagte die Ministerin. Mit der brillanten und besonders energiereichen Strahlung lässt sich aber auch das Innerste von Werkstücken erforschen. Materialwissenschaftler können so Rückschlüsse ziehen für die Entwicklung besserer Stoffe.