Berlin, 9. März 2021 – Datenauswertung der Akkreditierten Labore in der Medizin zur SARS-CoV-2-PCR-Testung in KW 08.
Weiterhin leicht steigende Zahlen an in Anspruch genommenen SARS-CoV-2-PCR-Tests, eine Positivrate auf etwa gleichbleibendem Niveau und die erwartete weitere Ausbreitung der Variante B.1.1.7. Das ist das Ergebnis der wöchentlichen Datenerhebung der Akkreditierten Labore in der Medizin – ALM e.V., an der wieder 171 Labore der ambulanten und stationären Versorgung teilgenommen haben. Wegen des Feiertags in Berlin gingen die Zahlen erst im Laufe des heutigen Dienstags ein. In der KW 09 wurden insgesamt 1.020.839 SARS-CoV-2-PCR-Tests durchgeführt, 3 Prozent mehr als in der Woche zuvor (991.290). Die Positivrate blieb in der KW 09 auf annährend gleich hohem Niveau bei 6,4 Prozent (Vorwoche: 6,5 Prozent). Insgesamt fielen 64.979 (Vorwoche: 64.644) SARS-CoV-2-PCR-Tests positiv aus.
„Es bleibt wichtig, dass wir weiterhin konsequent möglichst die Zahl unserer Kontakte beschränken, überall ausreichend Abstand halten, die Maske tragen und auch bei den aktuellen Schritten in Richtung Öffnung vorsichtig bleiben“, erklärt Dr. Michael Müller. „Der Anteil der Varianten nimmt weiterhin zu. Es gilt also, durch die breit verfügbare Vollgenomsequenzierung und die mutationsspezifischen PCR-Methoden das Mutationsgeschehen fest im Blick zu behalten“, so der 1. Vorsitzende des ALM e.V. und Facharzt für Laboratoriumsmedizin.
Die geplanten Öffnungsschritte in Kombination mit einer erweiterten Teststrategie, die den breiteren Einsatz von Antigen-Schnelltests vorsieht – vor allem auch solchen zur Eigenanwendung durch Laien – sieht der ALM e.V. mit gemischten Gefühlen: „Auf der einen Seite ist es für die Bevölkerung wichtig, dass an Öffnungsszenarien gearbeitet wird“, merkt Prof. Jan Kramer, stellvertretender Vorsitzender des fachärztlichen Verbandes, an. „Das Szenario wird dann erfolgreich sein können, wenn sich alle ihrer Verantwortung bewusst sind, alle positiven Antigentests durch eine SARS-CoV-2-PCR bestätigt werden und wir anschließend weiterhin auf die besorgniserregenden Mutationen nachtesten können.“
Der Anteil der neu aufgetretenen Mutationen, insbesondere der Variante B.1.1.7, nimmt weiter zu und liegt in der ALM-Datenerhebung bei ca. 54 Prozent aller durchgeführten Untersuchungen auf das Vorliegen von Varianten. „Die Facharztlabore haben für diese wichtigen Nachtestungen ausreichende Testkapazitäten, die zusätzlich zu den aktuell möglichen 1.934.910 SARS-CoV-2-PCR-Tests als Wochenkapazität zur Verfügung stehen.
„Ein solch sinnvolles Nachtesten und das Aufrechterhalten der Kapazitäten können wir als fachärztliche Labore garantieren und halten es weiterhin für wichtig, auch das Testgeschehen der Schnelltests datentechnisch zu erfassen, wie dies in anderen Ländern der Fall ist. Mindestens die positiven Antigentests müssten erfasst werden. Auch sollte bei Tests, die von Laien durchgeführt werden, bei positivem Ergebnis eine Meldung erfolgen müssen“, sagt Evangelos Kotsopoulos.
Angesichts wiedergewonnener Freiheiten durch lokale Lockerungen oder auch die steigende Zahl geimpfter Personen müsse darüber hinaus weiterhin darauf geachtet werden, die allen bekannten Coronaregeln konsequent einzuhalten. ALM-Vorsitzender Dr. Michael Müller: „Wir können das nur immer wiederholen: Kontakte weitgehend reduzieren, Abstand halten, Maske tragen, Hygieneregeln befolgen, Lüften in Innenräumen und die Corona-Warn-App nutzen. Das sind und bleiben die wichtigen Maßnahmen, die auch gegen die Varianten wirksam sind. Auch im Rahmen von Öffnungsschritten helfen sie, die Ausbreitung von SARS-CoV-2 von Mensch zu Mensch stark zu reduzieren.“
Die Nationale Teststrategie des Bundesministeriums für Gesundheit finden Sie auf der Homepage des Robert Koch-Instituts.
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Ein Hinweis in eigener Sache: Um insbesondere Landrät*innen und Bürgermeister*innen sowie Entscheider*innen für die labordiagnostische Versorgung vor Ort einen besseren Überblick zu geben, haben wir die Informationsseite „Corona Diagnostik Insights“ mit Laborfinder sowie Zahlen, Daten und Fakten zur Covid-19-Labordiagnostik eingerichtet. Außerdem finden Sie dort eine erste Übersicht der fachärztlichen Labore in Deutschland, die Vollgenomsequenzierungen durchführen.
Auf unserer Homepage finden Sie FAQ zum Thema. Diese aktualisieren wir regelmäßig. Bei weiteren Fragen freuen wir uns über Ihre schriftliche Anfrage an c.wanke@alm-ev.de.
Wir weisen ausdrücklich darauf hin, dass die hier ermittelten Daten mit weiteren Daten am RKI zusammengeführt werden. Die daraus entstehenden Daten stellen das Gesamtbild über das Testgeschehen in Deutschland dar. Eine anderweitige Nutzung der Daten darf nur mit Hinweis auf die Erhebung des ALM e.V. als Quelle erfolgen.
Weitere Infos zum SARS-CoV-2-Virus, zu COVID-19 und zur aktuellen Lage finden Sie unter
www.rki.de / www.bmg.bund.de / www.kbv.de
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Über die Akkreditierten Labore in der Medizin – ALM e.V.
ALM e.V. ist der Berufsverband der Akkreditierten Medizinischen Labore (ALM) in Deutschland. Der Verband vertritt derzeit über 200 medizinische Labore mit 900 Fachärzt*innen, rund 500 Naturwissenschaftler*innen und etwa 25.000 qualifizierten Mitarbeiter*innen. Der Zweck des Vereins ist die Förderung und Sicherstellung einer qualitativ hochwertigen labormedizinischen Patientenversorgung in Deutschland. Die Mitglieder des Verbandes sichern eine flächendeckende Patientenversorgung, auch in strukturschwachen Gebieten. Die Mitgliedslabore sind nach der höchsten Qualitätsnorm für medizinische Laboratorien (DIN ISO EN 15189) akkreditiert und erfüllen uneingeschränkt die Richtlinie der Bundesärztekammer zur Qualitätssicherung labormedizinischer Untersuchungen (RiliBÄK). Die Aus- und Weiterbildung des ärztlichen und technischen Personals ist ein wesentlicher Aspekt ihrer täglichen Arbeit, um langfristig die zuverlässige Versorgung von Millionen von Patienten sicherstellen zu können. Der Verein strebt eine kollegiale Zusammenarbeit mit der gemeinsamen Selbstverwaltung, den medizinischen Fachgesellschaften, Berufsverbänden und Vereinen an, um gemeinschaftlich die Zukunft der Labore in der medizinischen Diagnostik in Deutschland zu gestalten.