Berlin – In einer aktuellen Umfrage von Focus Money haben sich 87 Prozent der niedergelassenen Ärzte gegen den Umbau unseres Gesundheitssystems zu einer Bürgerversicherung ausgesprochen. Dazu erklärt der Vorsitzende des Verbands der Privaten Krankenversicherung (PKV), Reinhold Schulte:
„Was die Bürgerversicherer als angebliches Mehr an Gerechtigkeit verkaufen wollen, führt weg von Wettbewerb und Pluralität. Ihre Einheitskasse brächte massive Einschnitte in die Berufs- und Therapiefreiheit der Ärzte.
Zwangsläufige Folgen – das zeigt ein Blick in die Einheitssysteme jenseits der Grenzen – wären längere Wartezeiten, Praxisschließungen, eine schlechtere medizinische Versorgung, weniger Innovation und schließlich echte Zwei-Klassen-Medizin. Die aktuelle Umfrage belegt: Die Ärzte sehen das ganz genau so.
Deutschland hat ein hervorragendes Gesundheitssystem: kurze Wartezeiten, freie Arztwahl, medizinischer Fortschritt für alle Patienten. Diese Leistungsstärke beruht nicht zuletzt auf dem Zwei-Säulen-Modell aus Privater und Gesetzlicher Krankenversicherung. Denn ohne ihren Systemwettbewerb wären Leistungskürzungen politisch viel einfacher durchsetzbar.
Gesundheit muss auch für künftige Generationen finanzierbar bleiben. Die Bürgerversicherung bietet für die demografische Herausforderung jedoch keine Lösung, sondern verschärft sie.
Wir werden weltweit um unsere medizinische Versorgung beneidet. Das deutsche Gesundheitssystem ist zu kostbar, um es mit unnötigen Radikaloperationen zu gefährden.“