Aachen – Die Gründer des Healthcare-Startups „Cynteract“ aus Aachen, Gernot Sümmermann und Manuel Wessely, erhalten von der Bundesregierung die Auszeichnung „Kultur- und Kreativpiloten Deutschland“. Von 1.170 Bewerbungen sind sie unter den 32 Ausgewählten.
Auch und gerade in diesen herausfordernden Zeiten würdigt die Bundesregierung die 32 kreativsten Köpfe des Jahres. Zum elften Mal erhalten die innovativsten Ideen und Unternehmer*innenpersönlichkeiten den Titel „Kultur- und Kreativpiloten Deutschland“. Die Gründer von Cynteract freuen sich neben der Auszeichnung auf ein Jahr in einem auf sie zugeschnittenen Mentoring-Programm, das sie in ihrer unternehmerischen Entwicklung unterstützt.
Die Idee zu ihrem innovativen Reha-Handschuh entstand, als ein Freund der Gründer nach einem Schlaganfall über zwei Jahre lang monotone und zeitaufwändige Rehabilitationsübungen durchführen musste. Um ihn dabei zu unterstützen, kombinierte das Cynteract-Team essenzielle Reha-Übungen mit motivierenden Computerspielen und verband diese virtuelle Welt mit einem hochentwickelten Steuerungs- und Messhandschuh. Der mit zahlreichen Sensoren versehene Handschuh misst und speichert während der Therapiespiele alle Bewegungen. Das steigert die Motivation zum häufigen Üben und der Therapeut kann digital den Fortschritt des Patienten verfolgen. Dies beeindruckte auch Frank Thelen, der die „Gamification der Reha“ bei einer Startup-Konferenz lobte. „Das finde ich extrem gut, denn die Reha ist oft sehr langweilig aber sehr wichtig!“ so der bekannte Technikinvestor weiter.
Seit sieben Jahren arbeiten die RWTH-Studenten an der Technologie, um Menschen den Zugang zur Rehabilitation zu erleichtern. Sie kommt unter anderem in einem geplanten Projekt in Ruanda/ Afrika zum Einsatz, das eine digitale und dezentrale Rehabilitation ermöglicht. Zu Beginn des Projekts konnte Sümmermann den Reha-Handschuh vor Ort Bundesgesundheitsminister Jens Spahn vorstellen.
Bald soll das Produkt in virtueller Realität zu intuitiver Interaktion eingesetzt werden, um virtuelle Objekte für den Träger realistisch fühlbar zu machen. Zudem kann er als „barrierefreier Controller“ ohne Feinmotorik zum Spielen eingesetzt werden. Für die weitere Entwicklung sucht Cynteract noch Therapeut*innen, Kliniken, Krankenkassen oder Patient*innen als Beta-Tester*innen und freut sich über jeden Kontakt.
Weitere Informationen zu dem Startup, Beta-Tests und der Auszeichnung unter www.cynteract.com und unter www.kultur-kreativpiloten.de/titeltraeger/cynteract/.