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Rund jeder 5. Läufer konsumiert Schmerzmittel / 12 wichtige Risikofaktoren von Freizeitsportlern – Neue Analysen auf dem ersten Deutschen Olympischen Sportärztekongress in Hamburg

Rund jeder 5. Läufer konsumiert Schmerzmittel / 12 wichtige Risikofaktoren von Freizeitsportlern – Neue Analysen auf dem ersten Deutschen Olympischen Sportärztekongress in Hamburg

Pressemitteilung

Hamburg – Extra Vitamine, Zink, Magnesium und zum Training eine Schmerztablette – viele Sportler konsumieren Nahrungsergänzungs- und Schmerzmittel. Je nach Substanz und Anwendungsform wird das von Sportmedizinern als problematisch bewertet. Dazu kommen für aktive (Freizeit-) Läufer noch weitere Risikofaktoren. Wissenschaftler befragten in der Studie „Bleib-gesund-und-werde-fit“ bereits über 150.000 Läufer und legen jetzt ihre Ergebnisse vor.

Dr. Thomas Rüther von der Forschungsgruppe Leistungsepidemiologie der Deutschen Sporthochschule Köln referiert dazu auf dem Deutschen Olympischen Sportärztekongress vom 24. bis 26. Mai in Hamburg.

Obwohl regelmäßige Sportaktivität einen enormen gesundheitlichen Nutzen hat, können auch Aktive von Risikofaktoren betroffen sein, wie z.B. Bluthochdruck oder erhöhte Blutfettwerte. „Aber oftmals wissen sie es eben nicht“, sagt Rüther. So kommt es im Einzelfall immer wieder zu schwerwiegenden gesundheitlichen Ereignissen beim Sport, zum Beispiel zu Todesfällen beim Marathon.

„Zur Sensibilisierung für die gesundheitlichen Voraussetzungen für den Sport läuft deshalb seit 2010 unsere online-Befragung von Laufveranstaltungs-Teilnehmern der German Road Races e.V. – dem größten Verband von Laufveranstaltungen in Deutschland.“

Bei der Anmeldung zu einer Laufveranstaltung werden die Teilnehmer auf die anonyme Befragung hingewiesen und können bestimmte Gesundheitsfragen beantworten, bei denen 12 Risikofaktoren berücksichtigt werden. Die Wissenschaftler fragen: ist der Sportler zuckerkrank, stark übergewichtig, hat er Herzrasen, erhöhte Blutfettwerte, einen erhöhten Blutdruck, Probleme mit dem Bewegungsapparat, einen großen Bauchumfang, Schwindel- oder Ohnmachtsanfälle. Weiterhin wollen sie wissen, ob der Aktive raucht, Herz-Kreislauf-Medikamente einnimmt, vorher länger sportlich inaktiv war und von einem Arzt sportmedizinisch untersucht wurde.

Die abgefragten Risiken werden mit Merkmalen des Trainings wie Umfang und Intensität in den Zusammenhang gebracht. „Wie sich die Risiken dann verteilen, hängt häufig stark vom Alter und der Sporterfahrung ab“, so Rüther. Ein Algorithmus berechnet das persönliche Risiko-Profil und der Befragte erhält sofort eine Auswertung seiner Angaben.

Im Ergebnis haben viele Läufer weniger gesundheitliche Risiken – gemessen an der sportlich inaktiven Bevölkerung. Etwas gefährdeter für Erkrankungen sind jedoch zum Beispiel ältere Aktive, Sport-Neu- und Wiedereinsteiger, die jahrelang inaktiv waren und jene mit Herz-Kreislauf- oder Stoffwechselproblemen.

Diese Sportler sollten unbedingt das Angebot von sportmedizinischen Vorsorgeunter-suchungen wahrnehmen.

Die Studie „Bleib-gesund-und-werde-fit“ wird unter der Leitung von Prof. Dr. Dr. Dieter Leyk als Kooperationsprojekt zwischen der Forschungsgruppe Leistungsepidemiologie der Deutschen Sporthochschule Köln, dem Institut für Präventivmedizin der Bundeswehr (Andernach) und dem Deutschen Sportärztebund durchgeführt.

Aus den epidemiologischen Daten so vieler Breitensportler können die Wissenschaftler jetzt weitere Analysen durchführen und Empfehlungen für ein gesundheitlich empfehlenswertes Training geben.