Hannover/Rheine – Das Projekt “Remote-Care” des Deutschen Hörzentrums (DHZ) an der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) und der Firma auric Hörsysteme aus Rheine hat den niedersächsischen Gesundheitspreis 2016 gewonnen. Die Jury zeichnete das Projekt zur wohnortnahen Nachsorge von Menschen mit einem Cochlea Hör-Implantat (CI) in der Kategorie „eHealth – Lösungen für eine bessere Gesundheitsversorgung“ aus.
Im DHZ, dem weltgrößten Zentrum für die Implantation von Hörprothesen, sind mittlerweile fast 8.000 Patienten mit einem CI versorgt worden. Sie alle müssen einmal im Jahr zur Nachsorge gehen. Das bedeutet für viele Menschen eine lange Reise nach Hannover. An diesem Punkt setzt das Projekt „Remote-Care“ an.
„Kurze Wege“ für CI-Patienten
“Das Ziel war es, unseren Patienten eine wohnortnahe Möglichkeit zur Nachsorge anzubieten“, sagt Prof. Prof. h. c. Dr. med. Thomas Lenarz, Klinikdirektor Hals-Nasen-Ohrenklinik der MHH. Es geht um die Frage: Wie kann man die Nachsorge so gestalten, dass die Patienten keine langen Wege mehr haben, aber trotzdem das Know-how des DHZ nutzen können. Bei Nachsorge und Service setzt auric getreu dem Firmenmotto auf „kurze Wege“. Dazu hat das Hörakustiker-Unternehmen zusammen mit der MHH das auric-Remote-Fitting-System (aRFS) entwickelt, mit dem die Nachsorge für den Hörimplantat-Träger wohnortnah über eine gesicherte Fernverbindung möglich ist. Die Audiologen des DHZ werden aus Hannover zugeschaltet.
„Das Projekt Remote-Care bietet für die Hör-Implantat-Träger eine große Entlastung“, sagt auric-Geschäftsführer Dr. Mark Winter, der vor seiner Zeit bei auric an der MHH tätig war, und ergänzt: „Es bietet die Möglichkeit, aus der Versorgung der großen Universitätsklinik zurückzukommen zu dem vertrauten HNO-Arzt und Hörakustiker.“
500 Patienten nutzen das Nachsorgekonzept
Statt nach Hannover zu fahren, können die CI-Patienten ortsnah ein auric Hörcenter aufsuchen. Das ist ein wesentlicher Vorteil gegenüber früher, wo auch Menschen, die weiter entfernt wohnten, nicht um eine Reise in die niedersächsische Landeshauptstadt herumkamen.
Aktuell nutzen rund 500 Patienten das Nachsorgenetzwerk, das das DHZ und auric Hörsysteme aufgebaut haben. So bieten aktuell 21 Hörcenter von auric deutschlandweit die Nachsorge für CI-Träger an. Prof. Dr. Andreas Büchner (Wiss. Leiter des DHZ) geht von einer Steigerungsrate um die 20 Prozent pro Jahr aus.
„Wir bedanken uns sehr herzlich, dass wir ausgewählt wurden. Der Preis ist eine weitere Motivation in unseren Bemühungen, das Remote-Care-Konzept weiter zu entwickeln, damit noch mehr Träger von Hörimplantaten die Vorteile einer wohnortnahen Nachsorge nutzen können“, sagt Hans-Dieter Borowsky, Geschäftsführer und Gründer von auric.
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